Rheinpfalz Personalquerelen am Hahn beschäftigen Landtag

(kad). Das angebliche Fehlverhalten alter und neuer Manager am Flughafen Hahn beschäftigte gestern den Innenausschuss des Landtages. Im Fokus stand die Rolle des vor gut einem Jahr eingesetzten Sanierungsgeschäftsführers Heinz Rethage. Die außerparlamentarische FDP forderte dessen Ablösung.

MAINZ Weder der am Freitag bekanntgegebene Jahresverlust der Flughafen Frankfurt Hahn GmbH in Höhe von elf Millionen Euro spielte eine Rolle noch die Ankündigung von Ryanair, künftig vom Köln-Bonner Flughafen abzuheben. Zur Erinnerung: Ryanair hat jüngst drei der neun Flugzeuge am Flughafen Hahn abgezogen und dies mit der deutschen Luftverkehrsabgabe begründet. Der CDU-Abgeordnete Alexander Licht sprach Hahn-Aufsichtsratschef Salvatore Barbaro (SPD) darauf an, dass Rethage ihm Informationen über die Gesellschafterstruktur der Serve & Smile Dienstleistungs GmbH (SSD) vorenthalten habe. Der Vertrag des Flughafens Hahn mit dieser Gesellschaft steht im Mittelpunkt staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Es geht unter anderem um die Frage personeller Verflechtungen zwischen dem früheren Flughafen-Management und der SSD. Die Ehefrau eines damaligen Flughafen-Managers hatte im Jahr 2009 die Gesellschafteranteile der SSD übernommen, bei der sie schon zuvor beschäftigt war. Der damalige Aufsichtsrat des Flughafens Hahn hatte dies gerügt, daraufhin wurde das Geschäft rückgängig gemacht. Nach den von Rethage 2013 veranlassten Untersuchungen über angebliche Unregelmäßigkeiten war der Verdacht aufgekommen, die damaligen Hahn-Manager würden über ein Treuhandverhältnis von der SSD profitieren. Das war einer der Gründe, warum Barbaro vor wenigen Wochen die Staatsanwaltschaft einbezogen hat, zumal er davon ausging, die SSD wolle die Namen der Treuhänder nicht nennen. Tatsächlich aber lag die Information Rethage am 6. Dezember 2013 per Mail vor. Rethage erklärte, er habe die Mail versehentlich nicht geöffnet und deshalb den Aufsichtsrat nicht informiert. Nach RHEINPFALZ-Informationen hält SSD-Gesellschafterin Christiane Bärbel Ebert-Balkowski aus Altlay treuhänderisch Anteile für ihren Ehemann und für einen Mann namens Haas. Direkte Verbindungen zu Hahn-Managern bestehen nicht. Alles Weitere soll die Staatsanwaltschaft klären, hieß es.

x