Meinung Warum der „Hilferuf“ aus Transnistrien so gefährlich ist

Wladimir Putin vor seiner Rede zur Lage der Nation in Moskau, in der er scharfe Drohungen gen Westen schickte.
Wladimir Putin vor seiner Rede zur Lage der Nation in Moskau, in der er scharfe Drohungen gen Westen schickte.

Separatisten in Transnistrien bitten Russland um „Schutz“. Das Vorgehen lässt nichts Gutes erahnen.

Die Masche ist nicht neu: In der Republik Moldau haben pro-russische Kräfte in der abtrünnigen Region Transnistrien Moskau um „Schutz“ gebeten. Dabei verwiesen sie auf russische Staatsbürger, die in dem Separatistengebiet lebten. Das Drehbuch erinner stark an die Vorgänge pro-russischer Separatisten im Osten der Ukraine, die Russland im Februar 2022 um militärischen Beistand baten. Kurz darauf befahl der russische Präsident Wladimir Putin seinen Truppen den blutigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Dass Putin diese Masche nun wiederholt (denn man darf getrost davon ausgehen, dass die Separatisten ihren „Hilferuf“ mit dem Kremlchef abgestimmt haben), ist in zweierlei Hinsicht besonders gefährlich: zum einen, weil Transnistrien an der Grenze zur Ukraine liegt und Russland über die kleine Ex-Sowjetrepublik Moldau eine neue Front im Ukraine-Krieg eröffnen könnte.

Putins Machthunger scheint grenzenlos

Zum anderen nährt das Vorgehen die Befürchtung, dass Putin mit derselben Masche einen Krieg im Baltikum anzetteln könnte. Die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen sind allesamt ebenfalls ehemalige Sowjetrepubliken. Noch heute leben dort viele russischstämmige Menschen, Estland und Lettland haben je eine knapp 300 Kilometer lange Grenze zu Russland. Und Putins Macht-Hunger scheint grenzenlos zu sein.

Ob es ihn dabei wirklich abschreckt, dass das Baltikum Teil der Nato und EU ist, wird angesichts von Putins jüngsten Drohungen gegen den Westen immer unsicherer.

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