Meinung Akw-Streit: Endlich ein Machtwort!

Dass es überhaupt soweit kommen konnte, lag auch an Kanzler Olaf Scholz (SPD).
Dass es überhaupt soweit kommen konnte, lag auch an Kanzler Olaf Scholz (SPD).

Olaf Scholz hat sich ein Herz gefasst und im AKW-Streit endlich ein Machtwort gesprochen. Es wurde höchste Zeit.

Das Tauziehen um die Laufzeit-Verlängerung der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke hatte das Potenzial, die Ampel-Regierung zu zerreißen. Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck und der liberale Finanzminister Christian Lindner stritten sich zuletzt öffentlich so heftig, dass eine Einigung innerhalb der Bundesregierung undenkbar schien. Auf beiden Seiten, bei Grünen wie FDP, wurde der Streit ideologisch geführt – was einen Kompromiss unmöglich machte.

Insgeheim wird Habeck erleichtert sein

Dass es soweit kommen konnte, lag auch an Kanzler Olaf Scholz (SPD), der viel zu lange zum Koalitionskrach schwieg. Nun endlich hat er die Notbremse gezogen: Alle drei Atomkraftwerke sollen noch bis zum 15. April in Betrieb bleiben. Für die Grünen bedeutet die Kanzler-Entscheidung zwar eine heftige Klatsche, doch insgeheim wird Habeck erleichtert sein: Vor seiner Partei steht er so immerhin nicht als Umfaller da.

Inhaltlich ist das Machtwort von Scholz ohnehin vernünftig. Denn in einer unabsehbaren Energiekrise sollten alle verfügbaren Meiler als mögliche Energiequelle eine Option bleiben.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
Berlin

Scholz: So viele Atomkraftwerke sollen weiter laufen können

x