Fragen und Antworten Was ist Buga? Ein Überblick zum Konzept Bundesgartenschau
Wo fand die erste Bundesgartenschau statt?
Die erste Bundesgartenschau fand 1951 in Hannover statt. „Damals ging es darum, Grünanlagen nach dem Krieg und der Nachkriegszeit wieder herzustellen“, erklärt Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG). Daraus habe sich dann eine Regelmäßigkeit entwickelt, die bis heute Bestand hat. Die hannoversche Gartenschau sei aber auch eine Plattform für den Deutschen Gartenbau gewesen, um Neuheiten und verschiedene Gartenstile präsentieren zu können. Bereits vor 1951 habe es sogenannte Reichsgartenschauen an wechselnden Orten gegeben, allerdings in noch unregelmäßigen Abständen, sagt Sandner.
Wieso werden Bundesgartenschauen veranstaltet?
Die Bundesgartenschauen haben laut Sandner zwei Wirkungsweisen: Zum einen dienen sie als Ausstellungen für den Deutschen Gartenbau, zum andern als Instrument für Investitionen in den jeweiligen Städten. „Die Schauen stoßen Entwicklungsprozesse in ganz unterschiedlichen Bereichen an, sei es Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Wohnflächen oder die generelle Stadtplanung betreffend“, sagt Sandner. Eine Bundesgartenschau habe immer auch einen Nutzen für die Stadt, der über die sechsmonatige Veranstaltung hinausgeht. Die Begrünung und Renaturierung der Städte als auch neue Grünanlagen, die langfristig bestehen bleiben, gehörten dazu. „Wir verleihen einen Nachhaltigkeitspreis für ehemalige Bundesgartenschau-Gelände, bei denen es den Betreibern gelungen ist, die Parks nicht nur als Grünfläche zu erhalten, sondern besonders nachhaltig zu bewirtschaften“, sagt Sandner.
Wie oft findet die Bundesgartenschau statt?
Eine Bundesgartenschau findet alle zwei Jahre statt. „Die Schauen sind immer mit einem großen Aufwand verbunden“, gibt Sandner zu bedenken. Eine Veranstaltung dieser Größenordnung jedes Jahr zu organisieren und umzusetzen wäre zu ambitioniert. Deswegen habe sich das Event wahrscheinlich bei dem zweijährigen Rhythmus eingependelt, vermutet Sandner.
Wie viel kostet eine Bundesgartenschau und wie wird sie finanziert?
„Für die Bundesgartenschauen gibt es zwei Arten von Budget“, sagt Sandner. Eines davon sei für Investitionen, das andere für die Umsetzung bestimmt. „Das Investitionsbudget bewegt sich meistens im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich“, erklärt er. Finanziert werde dieser Betrag durch verschiedene Förderungen, beispielsweise durch die jeweilige Landesregierung, einen Teil übernehmen auch die Kommunen. Etwa 50 bis 60 Millionen Euro werden bei den Bugas für die Veranstaltung selbst ausgegeben. „Ein Großteil dieses Geldes kommt durch die Einnahmen der Bundesgartenschau zusammen, beispielsweise durch den Eintritt. Den Rest übernehmen die Kommunen“, sagt der DBG-Geschäftsführer.
Wie wird entschieden wo die nächste Bundesgartenschau stattfindet?
Die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft entscheidet als Lizenzgeber über die Standorte der Veranstaltungen. „Wir haben auch das organisatorische Know-how, um die Gartenschauen zusammen mit den Kommunen zu planen“, sagt Sandner. Die Städte würden sich bei ihnen mit ihrem Konzept bewerben. Anhand einer Machbarkeitsstudie und nach festgelegten Kriterien, die beispielsweise einen nachhaltigen Stadtentwicklungsprozess berücksichtigen, werde dann entschieden, wo die nächsten Bugas entstehen. Die regionale Verteilung über ganz Deutschland werde dabei zwar im Blick behalten, „es ist aber kein Auswahlkriterium“, betont Sandner. Ein tolles Konzept würde nicht abgelehnt werden, nur weil es in der Gegend erst eine Bundesgartenschau gegeben hätte.
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Wie lang ist die Vorbereitungszeit von der Entscheidung bis zur Planung und Durchführung einer Buga?Im Schnitt seien es zehn bis 15 Jahre Vorlaufzeit, die es braucht, um eine Bundesgartenschau zu realisieren. „Mit Mannheim haben wir 2011, also vor zwölf Jahren das erste Mal über die Buga23 gesprochen“, sagt Sandner. Parallel laufe bereits die Planungen für die Internationale Gartenausstellung (IGA) in der Metropole Ruhr 2027. Noch in diesem Jahr sollen außerdem die Planungswettbewerbe für die Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal ausgeschrieben werden. Die eigentlich für 2025 geplante Buga in Rostock, wurde von der Stadt im vergangenen Jahr abgesagt. Aktuell sei noch offen, was zwischen 2023 und 2027 in Sachen Bundesgartenschau passieren wird. In der Kürze der Zeit werde sich aber keine komplette Buga auf die Beine stellen lassen, wie eine Pressesprecherin der DBG mitteilte.
Was ist der Unterschied zwischen einer Landesgartenschau und einer Bundesgartenschau?
„Im Grunde sind beide vom Sinn und Zweck her sehr ähnlich“, sagt Sandner. Während die Bugas aber von der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft getragen werden, übernimmt bei den Landesgartenschauen das jeweilige Bundesland, die Trägerschaft. „Für eine Landesgartenschau bewerben sich dann meist kleinere Städte mit einem kleineren Budget, als es bei den Bundesgartenschauen der Fall ist. Die Ziele, mehr Grün in die Städte zu bringen und eine nachhaltige Stadtentwicklung anzustoßen, sind aber die gleichen“, erklärt er. Auch bei den Besucherzahlen zeige sich der etwas kleinere Rahmen der Landesschauen im Vergleich zu den Gartenveranstaltungen auf Bundesebene. „In Mannheim rechnen wir mit etwa zwei Millionen Besuchern, bei den Landesgartenschauen sind es meistens unter einer Million, was sich aber natürlich durch die Größe der Parks und das kleinere Einzugsgebiet ergibt“, sagt Sandner.