Neustadt Lebenshilfe: Ehrgeizige Ziele im Jubiläumsjahr

Die integrative Kita in Lachen-Speyerdorf.
Die integrative Kita in Lachen-Speyerdorf.

Die Lebenshilfe Neustadt feiert ihren 60. Geburtstag. Um öffentlich neu wahrgenommen zu werden, sollen After-Work-Partys etabliert werden. Außerdem soll es bald weitere Arbeitsplätze geben.

Was 1964 als Selbsthilfeverein von Eltern begann, die Bildungs- und Betreuungsangebote für ihre Kinder mit geistiger Behinderung schaffen wollten, hat sich zu einer großen Organisation entwickelt, die in Neustadt ganz vielfältig aufgestellt ist. „Wir sind einer der größten Arbeitgeber in Neustadt“, sagt daher auch Lebenshilfe-Geschäftsführer Jens Zimmermann. 250 Mitarbeiter kümmern sich in Kitas, Tagesfördereinrichtungen, betreutem Wohnen sowie bei Freizeitaktivitäten um rund 300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Beeinträchtigungen aus Neustadt, Haßloch und dem Lambrechter Tal.

Lebenshilfe-Vorstand Heinz Busch ist stolz, dass in Neustadt trotz der Corona-Einschränkungen zuletzt mehrere Bauprojekte verwirklicht werden konnten: das Wohnheim am Harthäuserweg, die integrative Kita in Lachen-Speyerdorf sowie die Erweiterung der Tagesförderstätte. „Das war eine enorme Anstrengung – organisatorisch und finanziell“, sagt Busch. Und trotzdem ist schon das nächste Ziel im Blick. „Wir möchten mit einem integrativen Betrieb weitere Arbeitsplätze schaffen“, erläutert Busch. Allerdings sei die Lebenshilfe dafür noch auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück oder einem geeigneten Gebäude – was in Neustadt gar nicht so einfach sei. Aber die Wirtschaftsgesellschaft WEG sei mit im Boot. „Wir sind schon in Gesprächen“, meint Busch.

Fürs Ehrenamt begeistern

Um auch für die Bürger greifbarer zu werden, hat sich die Lebenshilfe zudem ein lebensnahes Projekt fürs Jubiläumsjahr vorgenommen: Auf dem Gelände der integrativen Kita in Lachen-Speyerdorf soll an vier Abenden eine After-Work-Party angeboten werden (21. Juni, 26. Juli, 30. August und 27. September). „Wir wollen die Möglichkeit bieten, dass man bei uns zusammenkommt, eine Schorle trinkt und auch etwas isst“, so Busch. Ganz wichtig dabei: Die Menschen mit Beeinträchtigung werden intensiv in die Abläufe eingebunden. „Sie werden am Ausschank mithelfen und auch Verantwortung tragen“, betont Busch.

Zudem sollen die After-Work-Partys genutzt werden, um Menschen fürs Ehrenamt zu gewinnen. Ohne sie hätte es auch die Lebenshilfe schwer, unterstreicht Zimmermann. Wer sich einbringen wolle, sei als Helfer für die Partys willkommen. Aber auch bei anderen Angeboten sei Unterstützung wichtig, betont Nicole Sowa (Öffentlichkeitsarbeit). Außerdem bietet die Lebenshilfe Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Vor allem im Erwachsenenbereich gebe es einen „deutlichen Rückgang“ der Bewerberzahlen, so Zimmermann. Wer Interesse habe, könne sich melden. Weitere Infos unter www.lebenshilfe-nw.de.

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