Landau Fraktion hat viele Fragen zu Erd- und Fernwärme

Fernwärmeleitungen in einer Wärmespeicheranlage in Schleswig-Holstein.
Fernwärmeleitungen in einer Wärmespeicheranlage in Schleswig-Holstein.

Die Pfeffer&Salz-Fraktion im Landauer Stadtrat hat eine umfassende Information zum Thema Geothermie in der Juni-Sitzung des Stadtrats beantragt. Anlass ist die Absicht der Stadt, bei ihrer Wärmeplanung voll auf Geothermie zu setzen.

Oberbürgermeister Dominik Geißler habe in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses dazu nur „sehr kurz und ungenau“ geantwortet, bedauert Fraktionssprecherin Gertraud Migl. Zur Ratssitzung sollen ein Vertreter des Bergamts, externe Experten und Vertreter der beteiligten Firmen eingeladen werden.

Migl will unter anderem wissen, wie es mit dem seit über einem Jahr stillstehenden Geothermiekraftwerk in der Eutzinger Straße weitergeht, ob die Betreiber überhaupt noch Interesse am Wiederanfahren haben. Das Landesamt für Bergbau und Geologie vermutet dort eine Leckage in der Förderbohrung, seitdem rätseln Fachwelt und Öffentlichkeit, warum sich im Kraftwerk offenbar nicht mehr viel tut. Migl will vor diesem Hintergrund weiter wissen, ob eine zweite Geothermieanlage im Gewerbegebiet genehmigungsfähig ist. Die Stadt hat im neuen Gewerbegebiet D12 große Flächen für Geothermieanlagen reserviert. Für die Genehmigung von Bohrungen ist das Landesamt zuständig. Das hatte eine dritte Bohrung für das inzwischen stillstehende Kraftwerk als unproblematisch eingestuft.

Was ist bei Störungen?

Pfeffer&Salz fragt weiter, ob die Stadt und der örtliche Versorger Energie Südwest einen Anschlusszwang für Haushalte an die Fernwärmenetze plant. Einerseits ist ein hoher Anschlussgrad nötig, um die Netze wirtschaftlich bauen und betreiben zu können, andererseits würde ein Anschlusszwang Kritiker auf den Plan rufen, die vor Monopolen und hohen Preisen warnen.

Migl fragt auch, wie Störungen im Kraftwerk und eine Gefährdung des Grundwassers künftig vermieden werden können. Dazu wird die Stadt kaum Auskunft geben können. Das Landesamt geht tendenziell davon aus, dass die Sicherheitstechnik und das Überwachen von Beben seit den Anfangstagen der Geothermie in Landau große Fortschritte gemacht haben.

Außerdem möchte die Fraktion erfahren, ob der Transport von Thermalwasser aus Insheim zur Lithiumextraktionsanlage der Firma Vulcan in Landau befristet oder auf längere Sicht notwendig ist und ob auch Tiefenwasser aus anderen Anlagen nach Landau gebracht werden soll. Dazu muss man wissen, dass die bestehende Anlage überwiegend der Erprobung und Verbesserung des Verfahrens dient. Zur Gewinnung von Lithium im großen Maßstab ist eine Extraktionsanlage in D12 geplant. Dorthin soll Tiefenwasser mit Rohrleitungen gebracht werden.

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