Kaiserslautern Ein Wartehäuschen fehlt

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In Sachen Verkehrsführung ist in der Stadt nichts mehr so, wie es einmal war. Die neue Stadtmitte und Ikea sorgen mitunter für Staus und Verdruss, die Busse der Stadtwerke haben immer wieder mal Verspätungen. Das ruft jetzt die Politik auf den Plan. Neue Verkehrsführungen und die Busse: eine Bestandsaufnahme.

Als die Mall eröffnete, gab es an ein paar Samstagen chaotische Zustände im Busverkehr, der kam einmal nahezu vollständig zum Erliegen. Das sei seitdem nicht mehr passiert, betont Boris Flesch, Leiter der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke. Alles im allen gebe es mit dem Busverkehr durch die City entlang der Mall wenig Probleme. Auch am verkaufsoffenen Sonntag vor einer Woche sei der Busverkehr recht reibungslos gelaufen, es habe nur geringe Verspätungen gegeben – wobei sich zeigen werde, wie das an den Samstagen vor Weihnachten aussieht. Verspätungen von Bussen gibt es derweil an anderer Stelle. So hat die FDP-Fraktion in den letzten Wochen mehrere Bürgeranfragen erhalten, in denen über Verspätungen auf den Linien 101, 105, 107 und 114 berichtet wird, die in der Regel fünf bis zehn Minuten betragen sollen. „Handelt es sich hierbei lediglich um Einzelfälle und subjektive Eindrücke, oder sind diese Probleme sachlich richtig“, fragt die FDP in einem Schreiben an den Oberbürgermeister. Flesch kann die Frage beantworten. Es sei richtig, dass es auf einigen Linien zu Verspätungen gekommen sei. Das hänge mit den Staus am Opelkreisel zusammen. Wenn dort viel Verkehr sei, wirke sich das auf die Linie 105 aus, deren Endstation am Opelkreisel liegt. Auch auf der Linie 101 seien Fahrten betroffen, nämlich die von Hohenecken zum Opelkreisel und zurück. Auch Busse der Linie 114, die die Fahrpläne nicht einhalten können, hätten Probleme am Opelkreisel, wenn auch indirekt, erläutert Flesch. Die Linie 105 fahre vom Opelkreisel durch die Stadt zur Uni und als Linie 114 wieder zurück, wenn am Opelkreisel Staus seien, komme die 105 schon mit Verspätung an der Uni an. Über Verspätungen auf der Linie 107 wiederum ist Flesch nichts bekannt, das könne mit dem Viadukt in der Karcherstraße zusammenhängen. Die Verspätungen, die von Staus am Opelkreisel hervorgerufen werden, haben sich laut Flesch inzwischen reduziert. Dort habe sich die Lage etwas beruhigt, wenngleich der Busverkehr noch nicht hundertprozentig funktioniere. Die Verkehrsbetriebe beobachteten die Situation weiter und reagierten bei Bedarf. „Es ist möglich, dass wir die Fahrten der Linie 101 zu Ikea herausnehmen“, sagt Flesch. Zurück zur City: Die Beeinträchtigungen des Busverkehrs an der Mall sind nach Auffassung der CDU-Fraktion auch darauf zurückzuführen, dass das Leitsystem nicht funktioniert – vor allem von der Königstraße Richtung City. Das zeigten auch Verkehrskontrollen der Polizei mit mehr als 50 Beanstandungen an einem Vormittag. Die CDU sieht hier Handlungs- und Nachbesserungsbedarf. Verkehrsteilnehmer von der Königstraße stadteinwärts beachteten die Verkehrszeichen an der Mall nicht hinreichend, womit auch der öffentliche Personennahverkehr erheblich belastet werde, erklärt die CDU, die in der nächsten Stadtratssitzung einen Antrag stellen wird, wonach die Verwaltung Maßnahmen prüfen soll, die die Situation verbessern sollen. Ganz andere Probleme haben Bürger, die auf den Bus angewiesen sind und an der neuen Haltestelle Stadtmitte F an der Stadtplatane stehen – vor allem wenn es regnet und die Busse Verspätung haben. Denn dort sind weder Sitzgelegenheiten noch Unterstellmöglichkeiten vorhanden. So gibt es Klagen von Fahrgästen, sie hätten lange im strömenden Regen gestanden, ohne sich schützen zu können und ohne Möglichkeit, ihre Tasche abzustellen. Der Missstand ist Flesch bekannt. Problem sei, dass die Haltestelle ein Provisorium sei, der gesamte Bereich dort neu gestaltet werde. Wolle man eine provisorische Buswartehalle errichten, dürfe sie die Sichtbeziehung zur Kaiserpfalz nicht einschränken, Wurzelwerk und Leitungen im Boden seien zu beachten. Auch sei der Bau eines Wartehäuschens Sache der Stadt. Dennoch meint Flesch: „Die Situation ist absolut ärgerlich, wir gehen das Problem an.“ Die Stadtwerke seien bereit, sich im Interesse der Fahrgäste an der Finanzierung zu beteiligen und gingen diesbezüglich auf die Stadt zu. (dür)

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