Ruppertsecken Nils entdeckt den Donnersbergkreis: Als die Gräfin von Ruprechtseck ihren Mann huckepack nahm

Nils Nager besichtigt die Überreste der Burg Ruprechtseck. Im Hintergrund ist der viereckige Wasserturm auf dem Schlossberg zu e
Nils Nager besichtigt die Überreste der Burg Ruprechtseck. Im Hintergrund ist der viereckige Wasserturm auf dem Schlossberg zu erkennen.

Heute ging es mal wieder hoch hinauf für mich, um genau zu sein in das höchstgelegene Dorf der Pfalz: nach Ruppertsecken. Von der Burg Ruprechtseck steht dort heute nur noch eine Mauer, aber spannende Geschichten bleiben.

Zum Beispiel diese Geschichte hier: Der Pfalzgraf belagerte einst die Burg Ruprechtseck und wurde nach und nach sehr zornig. Denn eigentlich hatte er gedacht, die Burg im Sturm erobern zu können. Doch der Graf in der Burg hatte eine gute Verteidigung aufgebaut. Also versuchte es der Pfalzgraf mit einer List.

Er ließ der Frau des Burggrafen eine Nachricht zukommen, in der er ihr versprach, sie und alles, was sie tragen könne, zu verschonen, wenn sie ihn dafür in die Burg ließe. Kurze Zeit später öffnete sich tatsächlich das Burgtor. Heraus kam die Gräfin – mit ihrem Mann auf dem Rücken. Der Pfalzgraf war davon sehr beeindruckt. Er hielt sein Wort. Und weil er von der Treue der Frau so beeindruckt war, verschonte er auch alle anderen, die in der Burg lebten.

Rauf auf den Schlossberg

Solche Geschichten gefallen mir immer sehr. Schon wenn man an der Burg ankommt (dazu muss man ein paar ziemlich steile Straßen in Ruppertsecken hoch), hat man einen herrlichen Ausblick auf die hügelige Landschaft. Was auch nicht verwunderlich ist, da Ruppertsecken als höchstgelegenes Dorf der Pfalz fast 500 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Hier gibt es eine Wiese, die gleichzeitig als Aussichtspunkt und als Festwiese dient, denn hier gibt es eine kleine Bühne.

Der Wind rauscht heute ganz schön durch die Blätter der Bäume, die ihre Schatten auf die Wiese werfen. Rechts unten kann ich Würzweiler erkennen und in der Ferne ein paar Häuser von Rockenhausen. Dann steige ich den Schlossberg hoch. Links gibt es noch einmal eine Aussichtsplattform, rechts steht das einzige erhaltene Stück Mauer von der Burg.

Der Wasserturm

Erbaut wurde sie zwischen 1250 und 1330 von Pfalzgraf Ruprecht I.. Erstmals historisch erwähnt wurde die Burg Ruppertsecken 1344. Die Burgherren wechselten mit der Zeit munter, immer wieder wurde die Burg verkauft. 1470 wurde sie dann zerstört. Kurfürst Friedrich I. belagerte die Anlage 14 Tage lang, dann wurde sie geplündert und ausgebrannt. Ein Wiederaufbau wurde verboten. Im Laufe der Zeit benutzten die Dorfbewohner die Steine der Ruine zum Bau von Häusern. Auch der Glockenturm in Ruppertsecken wurde 1869 aus eben diesen Steinen gebaut. Dort findet sich noch eine Besonderheit: ein nur vier Quadratmeter großes Guckkastenmuseum, in dem immer mal wieder etwas ausgestellt ist.

Auf der Spitze des Schlossbergs steht heute ein viereckiges Gebäude – aber das hat nichts mit der einstigen Burg zu tun. Es handelt sich um einen Wasserturm, der dort 1963 gebaut wurde. Er enthält einen Hochbehälter, in dem sich das Wasser für das Dorf befindet. Ich laufe einmal drumherum. Auch von hier kann man sogar als kleiner Biber ganz schön weit schauen. Durch die Bäume sehe ich den Donnersberg mit dem Fernsehturm, der gar nicht so weit weg ist.

Noch eine andere Burg

Übrigens gab es hier in der Nähe wahrscheinlich noch eine andere Burg: die Burg Frauenstein. Man geht davon aus, dass es sich um eine kleine Anlage mit Herrenhaus und Ringmauer gehandelt hat. Bis auf einen Graben und einen Felsklotz gibt es jedoch keine sichtbaren Spuren mehr davon. Aber gegeben haben muss es sie wohl auf jeden Fall. Immerhin wurde die Burg Frauenstein 1344 zusammen mit der Burg Ruprechtseck erwähnt.

Der Ausflug in das höchstgelegene Dorf der Pfalz war wirklich schön, und ich habe mir hier ja noch lange nicht alles angeschaut ...

Weitere Folgen von Nils entdeckt den Donnersbergkreis:

Teil 1: Nils auf dem Donnersberg

Teil 2: Gespenstersuche auf Falkenstein

Teil 3: Von Schnecken und dem Warten auf dem Schillerhain

Teil 4: Eine Zeitreise zu den Kelten

Teil 5: Lasst und Ritter spielen im Uhl’schen Haus

Teil 6: Unterwegs an der Pfrimm

Teil 7: Am Zellertaler Ehrenmal wird Kriegsopfern gedacht

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