Pfalz Süd-Müll: Harte Tüv-Analyse zu tödlichem Chemieunfall – Am Dienstag Thema im Landtag

Sondermüll-Anlieferung: Wenige Meter entfernt starben die zwei Männer.   Foto: dts
Sondermüll-Anlieferung: Wenige Meter entfernt starben die zwei Männer.

Mainz/Hessheim Exakt 17 Monate nach dem tödlichen Chemieunfall im Sondermüllzwischenlager der Firma Süd-Müll in Heßheim (Rhein-Pfalz-Kreis) ist noch immer nicht klar, wer strafrechtlich die Verantwortung dafür trägt. Während die staatsanwaltlichen Ermittlungen zu dem „Störfall“ am 21. August 2018 und dem Tod zweier Firmenmitarbeiter andauern, kommt ein Tüv-Gutachten der sicherheitstechnischen Prüfung in Heßheim zu einem harten Urteil. Unter anderem zielt es auf Absaugvorrichtungen sowie Schutzkleidung und -gerät ab.

Südmüll leht weite Teile des Gutachtens ab

Die beiden Mitarbeiter waren an hochgiftigem Schwefelwasserstoff erstickt und hatten laut Staatsanwaltschaft keine Gasmasken getragen. Am Dienstag stellt das Umweltministerium die Tüv-Analyse in einer öffentlichen Sitzung und auf Antrag der CDU-Opposition im Landtag vor. Süd-Müll lehnt weite Teile des Papiers als „falsch“ und „fehlerhaft“ ab. Das zur Willersinn-Gruppe gehörende Unternehmen betreibt in Rheinland-Pfalz das einzige Zwischenlager für Sondermüll.

Bei monatlichen Kontrollen immer etwas moniert

Dorthin gelangen Alt-Batterien und Leuchtstoffröhren, aber auch Farben und Lacke aus Privathaushalten ebenso wie Öle und giftige Chemikalien aus der Industrie und mittelständischem Gewerbe. Seit dem tödlichen Unfall wird das Zwischenlager der Firma, zu der auch die Deponie in Heßheim gehört, monatlich von der Aufsichtsbehörde SGD Süd in Neustadt kontrolliert – angekündigt und unangekündigt. Fast jedes mal wurden Mängel gefunden.

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