Rheinpfalz Warten auf Zahlung

OBERNHEIM-KIRCHENARNBACH. Die Verbandsgemeinde (VG) Wallhalben-Thaleischweiler-Fröschen sucht händeringend nach Unterkünften für die steigende Zahl von Asylbewerbern. „Kein Wunder“, meint Berthold Flickinger in Obernheim-Kirchenarnbach, der derzeit um eine größere Nachzahlung von Nebenkosten mit der Verwaltung ringen muss.

Für die von ihm an Flüchtlinge vermietete Wohnung war eine Nachzahlung von 1327 Euro aufgelaufen. „Ohne Belege können wir nicht zahlen“, meint jedoch Willi Hack von der VG-Verwaltung. Der Bitte nach Wohnraum für Flüchtlinge wollte Flickinger im März 2013 gerne nachkommen, zumal in seinem Sechsfamilienhaus in Obernheim-Kirchenarnbach eine passende Wohnung mit 66 Quadratmetern zum passenden Preis frei war. Eine dreiköpfige Familie aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion zog ein, bekam inzwischen noch ein Kind und habe gerne Bekannte und Verwandte zu Besuch gehabt, erzählt Flickinger. Mit der Konsequenz, dass die monatlichen Nebenkosten von 145 Euro für die Wohnung beileibe nicht ausreichten. „Normalerweise reicht das locker“, erzählt der Hausbesitzer. Die Flüchtlingsfamilie habe jedoch 73 Kubikmeter Heißwasser und 100 Kubikmeter Kaltwasser plus Heizung verbraucht. „Sparsam waren die nicht gerade“, so Flickinger. Immer freitags sei mehrköpfiger Besuch gekommen, der auch gerne ein paar Tage geblieben sei, so habe er es von Nachbarn erzählt bekommen. Die Jahresabrechnung der Nebenkosten für 2013 habe er schließlich im September bei der Verbandsgemeinde eingereicht, die für die Flüchtlingsunterkünfte zuerst zahlen muss. Statt der 1327 Euro habe er allerdings nur 350 Euro bekommen. Auf seine weiteren Schreiben an die Verwaltung sei keine Antwort mehr gekommen. „Die reagieren einfach nicht. Das ist eine Frechheit“, echauffiert sich Flickinger, der inzwischen den Anwalt des Pirmasenser Haus- und Grundbesitzervereins eingeschaltet habe. „Die brauchen sich nicht zu wundern, wenn keiner mehr an Asylbewerber vermieten will.“ „Das war nur ein Vorschuss, bis der Rest geklärt ist“, beschwichtigt jedoch Hack, Leiter des Ordnungsamt bei der VG Wallhalben-Thaleischweiler-Fröschen. „Wir wollten wissen, wie das berechnet wurde. Das ist jetzt geklärt“, sagt Hack, der betont, dass die VG kein Geld verschleudern dürfe und deshalb gehalten sei, immer erst zu zahlen, wenn auch die entsprechenden Belege vorhanden sind. Die habe Flickinger zuerst nicht vorgelegt und erst im Nachhinein geliefert. „So wie es aussieht, wird er auf keinem Cent sitzenbleiben“, versichert Hack. Auf die Frage, was die VG-Verwaltung gegen solch hohe Verbräuche machen will, zeigte er sich allerdings auch ratlos. „Wenn der Verbrauch so hoch ist, kann man einfach nichts machen.“ (kka)

x