Rheinpfalz Waldeslust und Wir-Gefühl

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Für ein Dorf mit rund 300 Einwohnern hat das südwestpfälzische Bobenthal eine stattliche Gemeindefläche: mehr als 2100 Hektar – knapp 93 Prozent davon sind Wald. Ein kleiner Ort am Rande des Wasgaus mit schmucken Fachwerkhäusern, umgeben von bewaldeten Hängen: So stellt man sich Idylle pur vor. Und die ist eine der Stärken Bobenthals als Wohnquartier.

Idyllisch heißt dabei keineswegs verschlafen, das betont Bobenthals Bürgermeister Markus Keller. Eine lebendige Dorfgemeinschaft stelle hier viel auf die Beine, und jeder könne an der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls mitarbeiten. Für gesellige Veranstaltungen und Feste, die die Bürger immer wieder zusammenbringen und das gegenseitige Kennenlernen fördern, arbeiten die örtlichen Vereine oft zusammen. Besonders stolz sei man auf die Neubelebung der Kerwe, die sich seit einigen Jahren zum Höhepunkt im Veranstaltungskalender entwickelt hat, sagt der Bürgermeister, dem der Auf- und Ausbau des „Wir“ in Bobenthal erklärtermaßen am Herzen liegt. Was die Bobenthaler in dieser Hinsicht zuwege bringen können, wollen sie am 18. und 19. Juni zeigen, wenn sie das 700-jährige Bestehen des Ortes feiern. Musik, Unterhaltung, Bauern- und Handwerkermarkt, Festumzug und Mittelalterlager sind einige der Programmpunkte des Wochenendes. Bobenthal hat derzeit keine Leerstände, kann Markus Keller mitteilen, und Bauplätze seien ebenfalls inzwischen rar geworden. Das Dorf, zu dem auch – direkt an der französischen Grenze gelegen – der Ortsteil St. Germanshof gehört, ist also als Wohnort eine gefragte Adresse. Diejenigen, die sich dort gern niederlassen würden, brauchen ein wenig Geduld. Immer mal wieder gebe es natürlich Wechsel im Bestand, räumt Keller ein und empfiehlt, das kommunale Immobilienportal, das sich über die Homepage der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland ansteuern lässt, im Auge zu behalten. Wer ein wenig länger warten mag, hat vielleicht bald Aussicht, neu bauen zu können: Der Gemeinderat bemühe sich derzeit, weiteres Bauland zu schaffen, stehe allerdings noch am Anfang des Prozesses zu einer solchen Ausweisung. Neben der Lage, die Bobenthal auch zum gut frequentierten und „staatlich anerkannten Fremdenverkehrsort“ avancieren ließ, stützt sich die Beliebtheit als Wohnort sicher auf eine regionale Infrastruktur, die das, was im Dorf fehlt, auf kurzen Wegen erreichbar macht, erklärt Keller. In der zum multifunktionalen Dorfgemeinschaftshaus umgewidmeten „Alten Schule“ hält alle 14 Tage ein Arzt Sprechstunde. Montags bis freitags gibt es in den Morgenstunden von 7 bis 9 Uhr einen Verkauf von Bäckerei-Waren, samstags bis 10 Uhr. Der Lieferservice der Bundenthaler Apotheke fährt neben anderen kleinen Orten in der Umgebung auch Bobenthal an, und im nahen Bundenthal kann in den dort vorhandenen Geschäften ein Großteil des weiteren alltäglichen Bedarfs gedeckt werden. In kurzer Fahrzeit zu erreichen sind die Mittelzentren Dahn und Bad Bergzabern sowie das elsässische Wissembourg. Und wer zum Genießen ausgehen möchte, findet ganzjährig im Waldrestaurant und Hotel St. Germanshof dafür eine Gelegenheit. Im Ort selbst hat in dieser Sommersaison auch wieder eine „Radlertankstelle“ am Lauterradweg, der direkt durch Bobenthal führt, geöffnet, sagt Markus Keller. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

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