Rheinpfalz Stürmer Simon Zoller trainiert für Rückkehr

Der 22 Jahre alte FCK-Stürmer Simon Zoller führt mit zehn Treffern die Zweitliga-Torschützenliste an. Ein Muskelfaserriss jedoch hat ihn Anfang Januar ausgebremst. Nun schuftet er im Trainingslager in der Türkei für seine Rückkehr. Er hat den 8. Februar im Visier.

Zehn Treffer stehen nach 19 von 34 Spieltagen zu Buche, 18 dieser 19 Partien hat der 1,79 Meter große Stürmer absolviert. Seine zwei Tore beim 2:1-Sieg am 19. Spieltag beim FC Ingolstadt katapultierten den im Sommer für rund 350.000 Euro vom VfL Osnabrück gekommenen Angreifer auf Platz eins der Torjäger-Rangliste und sicherten dem FCK drei ganz wichtige Punkte im Aufstiegskampf. ”Klar, zehn Tore in einer Saisonhälfte in der Zweiten Liga sind für einen jungen Stürmer ein Einstand, von dem man vorher nicht zu träumen wagt”, sagt Zoller, ”wenn du mit zehn Toren als Erster der Torjägerliste in die Winterpause gehst, ist das natürlich ein schönes Gefühl.” Der 22-Jährige sagt: ”Man wird von vielen Leuten anders wahrgenommen. Aber für mich persönlich hat sich nicht groß was geändert, ich hol‘ meinen Kaffee in derselben Cafeteria wie vorher auch.”

Zoller hat sich fest vorgenommen, alles dafür zu tun, dass der Traum weitergeht. ”Ich bin brutal ehrgeizig”, sagt der 22-Jährige. So hatte das Leichtgewicht nach seinen zwei Treffern beim 2:1 der Lauterer in Ingolstadt, dem letzten Spiel vor Weihnachten, wenige Stunden vor Heiligabend angekündigt, sich im Urlaub zu Hause in Friedrichshafen von den Kochkünsten seiner Mutter verwöhnen zu lassen. Aber: ”Ich hab‘ über Weihnachten sogar noch zwei Kilo abgenommen, weil ich freiwillig mehr gelaufen bin als vorgesehen”, sagt der Stürmer, ”wir haben am Bodensee so schöne Laufstrecken ...”

Das neue Jahr ist der Friedrichshafener, der über die Jugend des VfB Stuttgart, die U19 des SSV Ulm und den Karlsruher SC nach Osnabrück kam, mit guten Vorsätzen angegangen. Er nahm sich die Kritik zu Herzen, die ihm FCK-Trainer Kosta Runjaic darlegte, ungeachtet der zehn Treffer. ”Vor allem soll ich auf dem Platz mehr laufen, mich mehr bewegen, mein Passspiel und meine Physis verbessern - ich soll mich mehr am Spiel beteiligen”, sagt der Stürmer.

Zoller wollte es unbedingt besser machen. Doch dann verletzte er sich gleich in der ersten Trainingswoche 2014 - ein schmerzhafter Faserriss im Oberschenkel bremste ihn aus. ”Wir haben Sprinttests in der Halle gemacht, und beim vierten oder fünften Lauf hat es voll in den Muskel reingeknallt”, beschreibt Zoller die Schrecksekunde. ”Ich hatte mir so viel vorgenommen”, sagt der 22-Jährige, ”bitter, dass so schnell so ein Cut gekommen ist.” Doch der Torjäger ist auf gutem Weg, vielleicht doch bis zum Wiederauftakt am 8. Februar fit zu werden. ”Ich habe das Fürth-Spiel auf jeden Fall im Hinterkopf. Ich arbeite so viel es geht dafür. Die Physiotherapeuten müssen mich oft bremsen, dass es nicht zu viel wird”, sagt Zoller, der sich freut, mit den Angestellten im Mannschaftshotel in Belek türkische Grußformeln auszutauschen. ”Mein Onkel ist Türke”, verrät der Friedrichshafener, ”genauer gesagt: Der Lebensgefährte meiner Tante ist Türke, aber eigentlich längst Schwabe.” Zoller zeigt sich auch in Belek gut gelaunt, witzig und enorm zielstrebig - wie vor dem Tor. ”Nicht so schnell, Herr Zoller”, ruft FCK-Fitness- und Rehatrainer Michael Sulzmann zuweilen bei den gemeinsamen Laufeinheiten, bei denen auch Vereinschef Stefan Kuntz gern dabei ist und Tipps gibt; von Ex-Torjäger zu Torjäger.

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