Rheinpfalz Spezialist für Holz- nun auch Experte für Nest-Bau

Was Matthias Tülp aufstellt, ist von Qualität und hält. Insofern braucht sich sicherlich kein Storchenpaar zu sorgen, sollte es Bosenbach als künftigen Wohnsitz auswählen. Der in Altenglan ansässige Unternehmer aus Thallichtenberg hat am Donnerstag – gemeinsam mit zwei befreundeten Tierliebhabern – ein Herz für jene Zugvögel bewiesen.

Tülp macht normalerweise alles, was sich mit seinem bevorzugten Werkstoff Holz anstellen lässt. Das geht bis hin zum Aufbau ganzer selbst entwickelter Fertighäuser in Holzständer-Bauweise. Am Donnerstag ist er mit seinem Kran ausgerückt. Hausbau der anderen Art war angesagt. Der Fachmann für Holz- bewies sich dabei als Experte auch für Nestbau. Obwohl: Gebaut hat das Nest ein anderer. Aber auch einer, der genau weiß, wie woran zu werkeln ist. Ulrich Matzenbacher ist ebenfalls Handwerker, hat wie der gelernte Schreiner und Zimmerer Tülp einen Meisterbrief – sein Metier ist allerdings der Orgelbau. Seit gut zwei Jahren in Bosenbach zu Hause, hat Matzenbacher nun eine Vorliebe für Störche entdeckt. Die ziehen auch über seinen Heimatort hinweg – und es wäre doch schön, könnten sie dort ansässig werden, meint der Inhaber der Firma Matzenbacher-Orgelbau, die ihren Sitz in Kaiserslautern hat. Es traf sich, dass eine Kiefer nahe Matzenbachers Haus in der Eckstraße nicht mehr sonderlich standfest war. Da musste was passieren – und dies war Anlass, Nägel mit Köpfen zu machen, den Baumwipfel zu kappen und den verbliebenen, noch immer ansehnlich hohen Stumpf mit einem Storchennest zu krönen. Mit von der Partie war auch Lutz Voigt aus Dennweiler-Frohnbach. Das Freundes-Trio war am Donnerstagmorgen nahe des Bosenbacher Schwimmbad angerückt, um das von Matzenbacher vorgefertigte Nest zu installieren. Möglich war das, weil Tülp neben „Manpower“ auch die maschinelle Unterstützung bereitstellte und mit dem Lastwagen samt Kran gekommen war. „Ich mach’ solche Sachen gerne“, bekundet Matthias Tülp. So hat etwa nur dank seiner Hilfe die Waldgruppe des Kindergartens Theisbergstegen eine adäquate Unterkunft im Grünen. Tülp hatte sofort „Ja“ gesagt, als ihm Kindergarten-Chefin Ingrid Urban die Lage geschildert hatte: Ein Bauwagen für die Kleinen war bereits ausgemacht. Den aber freizulegen und ins Kuseler Land zu transportieren, das schien zuerst unmöglich. Tülp wusste Rat und packte an. 1996 hat der Thallichtenberger seine Holzbau-Fachfirma gegründet, sie vom Ein-Mann-Betrieb zum florierenden Unternehmen entwickelt. Da nimmt sich der Chef auch gerne mal die Zeit, statt Häuser Nester zu bauen. (cha)

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