Rheinpfalz Sie mögen keinen Frost

Kürbisse: Sie mögen keinen Frost

Bei Edeka Südwest finden Kunden den Sommerkürbis Patisson oder die Winterkürbisse Butternuss, Muskat- oder Spaghettikürbis im Regal. Doch wie kommen sie dahin? Und lassen sich die strahlend bunten Früchte wie z.B. Hokkaido auch selbst anbauen? Ja! Das ist gar nicht so schwierig und funktioniert im eigenen Garten genauso wie auf den Feldern der Großvermarkter. Damit Kürbisse gut wachsen können, benötigen sie einen lockeren, nicht zu feuchten Boden, der obendrein noch mineralstoffreich ist. Saatgut, das auch im Gartenfachhandel zu kaufen ist, wird dann frühestens Mitte Mai ausgesät, da die Pflanze frostempfindlich ist. Nach den Eisheiligen kann man davon ausgehen, dass die Kerne genug Wärme erhalten, um entsprechend zu keimen. Beachtet werden sollte auch, dass man dem Kürbis viel Platz zum Wachsen lässt. Ein bis zwei Quadratmeter sollten ausreichen. In der Regel werden je zwei Kerne nebeneinander gesät, etwa einen Zentimeter tief in die Erde gedrückt. Nicht vergessen werden sollten Rankhilfen, da der Kürbis gerne klettert, bis zu drei bis vier Metern. Diese sollten schon mit der Aussaat gesetzt werden. Licht und Wärme sind wesentliche Faktoren beim Wachstum des Kürbisses, wenn er es dunkler hat, gedeiht er zwar auch, aber die Früchte bleiben dann kleiner. Außerdem sorgt ausreichend Sonne dafür, dass Farbe und Geschmack besser werden. Die Kürbispflanze gilt als widerstandsfähig, sollte jedoch vor Schnecken geschützt werden, die sie ebenso zu schätzen wissen wie mancher Feinschmecker. Etwa zwei Monate nach der Pflanzung kann mit der Ernte diverser Kürbissorten begonnen werden. Patissons, weitere Sommerkürbisse oder Zucchini, die ebenfalls zu den Kürbisgewächsen zählen, finden Kunden dann auch in den Regalen der Lebensmittelmärkte. Profis achten dabei darauf, die Früchte nicht allzu groß werden zu lassen, damit der Pflanze genügend Kraft bleibt, weitere Blüten auszutreiben. Als Haupterntezeit gilt August/September bis in die Mitte des Oktobers hinein. Reife Früchte erkennt man etwa durch klopfen, wenn sie hohl klingen, ist die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes reif, sie abzuschneiden. Wichtig: die Frucht immer mit dem Stiel abschneiden, so wird gewährleistet, dass keine Fäulnisbakterien eindringen können. Für die unterschiedlichen Sorten gibt es verschiedene Merkmale, an denen man ihre Reife erkennt. Bei Winterkürbissen etwa, die bei richtiger Behandlung und Lagerung (trocken und warm, bis die Schale ausgehärtet ist, später dann kühler bei Temperaturen um etwa zehn Grad) lang haltbar sind, sind ein sich verfärbender und verkorkender Stiel Zeichen dafür, dass sie geerntet werden können. Sommerkürbisse werden relativ schnell nach der Ernte verzehrt oder verarbeitet, eignen sich aber wie die Wintersorten auch zum Einfrieren. Eine gängige Methode dabei ist, das Fruchtfleisch in kleine Stücke zu schneiden, die dann blanchiert und schließlich gefrostet werden. Soll dieses dann schließlich gegessen werden, verarbeitet man es, ohne dass es aufgetaut ist. Auch das Einwecken, beispielsweise süß-sauer, oder die Herstellung von Kompott sind beliebte Arten, Sommerkürbisse auch für den Winter haltbar zu machen. Echte Profis, die mit riesigen und mehreren hundert Kilogramm schweren Kürbissen den Sprung ins Guinness-Buch der Rekorde schaffen wollen, schwören auf besondere Methoden bei der Aufzucht der Pflanzen. Für die dafür am besten geeignete Sorte Cucirbita maxima wird der Boden mit ausreichend Kompost gedüngt. Erzählungen zufolge hat Howard Dill seine Kürbisse schon am 15. April in Töpfen bei am Anfang mehr als 20 Grad und später etwa 16 Grad wachsen lassen, die er dann ab dem 20. Mai an eine sonnige Stelle gepflanzt habe. Blieben die Temperaturen im Freien unter dieser Marke, hat sich der Züchter mit einem Plastikzelt beholfen, das er über die Pflanzen gestülpt habe. Die Befruchtung habe er von Hand vorgenommen. Wenn diese von Erfolg gekrönt gewesen sei, habe Dill die Triebspitzen gekappt und alle nachkommenden jungen Früchte herausgebrochen. Was es dann noch braucht, ist eine wöchentliche Flüssigdüngung, bei der so mancher Züchter auf Milch oder Bier schwört. Dass Kürbis in aller Munde ist und auch immer beliebter wird, lässt sich auch an den Anbauzahlen erkennen. Im Zeitraum zwischen 2006 und 2015 hat sich die Anbaufläche in Deutschland fast verdreifacht, auf 3.485 Hektar wird der Kürbis hierzulande angebaut. Auch in Rheinland-Pfalz hat sich die Fläche für die meist stattlichen Früchte vergrößert. Waren es 2006 noch 109 Hektar, so hat sich diese Zahl nun vervierfacht – auf 531 Hektar Land wachsen die verschiedenen Sorten, die schließlich auch bei Edeka Südwest zu finden sind.

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