Eisenberg Kindertagesstätte platzt aus allen Nähten

Der katholische Kindergarten Maria Himmelfahrt in Ramsen platzt aus allen Nähten, alle 65 Plätze sind belegt. Das heißt: Aktuell können dort keine Kinder mehr aufgenommen werden. Die Gemeinde bringt nun das Bürgerhaus als Ausweichquartier ins Spiel.

Im kommenden Kindergartenjahr, das nach den Sommerferien beginnen wird, reichen die Plätze in der Kita nicht mehr aus, um den Bedarf für die Unterbringung von Kindern im Alter zwischen einem Jahr und der Vorschulstufe zu decken. Schuld an dieser Entwicklung seien in erster Linie die geänderten gesetzlichen Vorgaben für die Betreuung von Kindern in solchen Tagesstätten, sagte Ortsbürgermeister Wolfgang Steitz (CDU) in der jüngsten Ausschusssitzung. Die Gemeinde, die 50 Prozent der Sachkosten der Tagesstätte, deren Träger die katholische Kirchengemeinde ist, zu tragen hat, will nun Abhilfe schaffen. Sie hat signalisiert, für ein Jahr im Bürgerhaus im Klosterhof einen Raum zur Verfügung stellen zu wollen. Dort soll übergangsweise eine Gruppe mit maximal 25 Kindern unterkommen. Um dies zu verwirklichen, habe es erste Begehungen mit Vertretern der Kita und der Kreisverwaltung gegeben. „Grundsätzlich ist der Raum geeignet“, so der Ortsbürgermeister. Jedoch müsse die Gemeinde ob der geplanten Nutzungsänderung noch entsprechende Bauträge stellen und die Toilette nachträglich genehmigen lassen. „Die Auflagen, die uns seitens der Kreisverwaltung gemacht wurden, sind enorm. Vor allem das Jugendamt und der Brandschutz haben der Unterbringung der Kinder große Steine in den Weg gelegt“, so Steitz. So habe der Bandschutzbeauftragte der Kreisverwaltung zunächst erhebliche Forderungen gestellt, die eine Schaffung einer zusätzlichen Gruppe im Bürgerhaus schnell eine Riegel vorgeschoben hätten. „Es war schon sehr schwer, den Mitarbeiter für Brandschutz überhaupt zu einem Termin vor Ort zu bekommen. Dann wurde uns gesagt, dass für die Genehmigung eine Wand aufgebrochen und eine Tür eingebaut werden müsse, um einen zweiten Fluchtweg einzurichten“, so Steitz. „Damit wäre das Projekt sofort gestorben, das haben wir seitens der Gemeinde klar zum Ausdruck gebracht“, so Steitz. Seitens der Kreisverwaltung sei dann eingelenkt worden, allerdings müsse die Gemeinde im Bereich der Feuermelder im Gebäude eine Nachrüstung in die Wege leiten. Um die Ausführung des Brandschutzanlage entwickelte sich dann eine Diskussion, da die Mitglieder des Hauptausschusses, der mit dem Bauausschuss tagte, sich nicht darüber klar waren, ob normale Feuer- und Rauchmelder ausreichen, oder ob die Gemeinde eine Anlage zum Brandschutz einbauen muss, die selbstständig einen Alarm im Brandfall auslösen kann. „Um den Brandschutz kommen wir nicht herum“, betonte Steitz. Die Verwaltung soll jetzt klären, welche Brandmelder von der Kreisverwaltung gefordert werden. „Wir werden den Bauantrag in jedem Fall stellen, wobei wir unterstreichen, dass die Nutzung im Bürgerhaus auf ein Jahr beschränkt bleiben muss, es für die Zukunft andere Lösungen geben müsste“, so Steitz. Ob ein Anbau an der Kindertagesstätte, deren Außengelände gerade nach 15-monatiger Bauzeit eingeweiht wurde, nötig werde, eventuell später eine Containerlösung oder eine Unterbringung der Kinder im benachbarten Pfarrheim ermöglicht werden könnte – all das sei derzeit noch nicht klar. „Wir werden Gespräche mit dem Träger, der katholischen Kirchengemeinde, führen“, so der Ortsbürgermeister. Dass der Verwaltungsrat der Kirche sich mit dem Thema beschäftigt habe, bestätigte Peter Philippi (FWG), der allerdings zum Inhalt der Beratungen keine Angaben machen wollte. „Die immer neuen Auflagen der Behörden für unsere Kindertagesstätte sehe ich selbst sehr kritisch“, sagte Philippi jedoch.

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