Rheinpfalz Jugendscouts: „An Problemen der Jugendlichen vorbei“

«Zweibrücken.» Die Stadt Zweibrücken will ihre Beteiligung an dem vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Programm der Jugendscouts zum Sommer beenden. Das beschloss der städtische Jugendhilfeausschuss.

Jugendscouts gibt es in Zweibrücken seit 13 Jahren. Das Programm wurde von zwei Sozialpädagogen in Halbtagsstellen betreut. In den vergangenen Jahren haben sich laut Jugendamtsleiter Jörg Klein die Ansprüche des ESF aber stark erhöht. So müssten die Fälle genau dokumentiert werden, was viel Mehrarbeit bedeute. Das habe zur Folge, dass die eigentliche Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in den Hintergrund trete und eine Viertelstelle der Sozialpädagogen allein für die Dokumentation benötigt werde. Zudem schreibt der ESF laut Klein die Umsetzung bestimmter Projekte vor – kürzlich etwa „Europa und du“. Diese Projekte sind dem Jugendamt zufolge „für den europäischen Gedanken ganz förderlich“, gingen jedoch an den Problemen der Jugendlichen vorbei. Das größte Problem sei, dass Jugendliche, die in die Schule gehen, gemäß den Richtlinien des ESF nicht betreut werden dürfen. Das habe zur Folge, dass weniger Schulabschlüsse erreicht werden, weil die Förderung für die Betroffenen fehle. Das Jugendamt will sich nun mehr auf die Zweibrücker Ausbildungsmesse (ZAM) konzentrieren. Dieses Projekt sei in den vergangenen Jahren auf große Zustimmung gestoßen und helfe Jugendlichen, einen Ausbildungsplatz zu finden.

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