Eisenberg Impulse für Arbeit im Dekanat

Zum ersten Mal seit sieben Jahren wird im Ostteil des protestantischen Dekanates Donnersberg ein Dekanatsfrauentag abgehalten, organisiert von der Frauenbeauftragten Ruth Seidel-Seel, dem Dekanatsarbeitskreis und dem Frauenkreis der Kirchengemeinde Göllheim.

„Im ehemaligen Dekanat Obermoschel hat der Frauentag eine lange Tradition, die im Kirchheimbolander Raum leider vor einigen Jahren abgebrochen ist. Das wollen wir neu beleben und dem neuen Dekanat so mehr Gehör verschaffen“, sagte Seidel-Seel im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Wir Frauen haben doch überall die gleichen Themen, da ist es nicht ausschlaggebend, auf welcher Seite des Berges wir leben“, so die Religionspädagogin, die sich seit vielen Jahren für die Frauenarbeit in der Kirche einsetzt. Frauen seien im Kirchenverband immer diejenigen gewesen, „die Kirche gelebt, vorangetrieben und bewahrt haben“. Deshalb sei es wichtig, dass gerade jetzt die Frauen dem aus den früheren Kirchenbezirken Kirchheimbolanden und Obermoschel gebildeten Dekanat Leben geben mit ihrer Arbeit. Dabei zeigten sich die Frauen aus Göllheim als Pioniere. „Sie haben Interesse an der Gemeinschaft mit den neuen Bereich des Dekanates gezeigt, waren im letzten Jahr in Oberndorf zu Besuch und gleich bereit, die Folgeveranstaltung in Göllheim auszurichten.“ Die Frauenkreise seien unabhängige Arbeitskreise, eigenständig und demokratisch aufgebaut, so die Fachfrau. „Unsere Themen waren schon immer recht anspruchsvoll und hatten einen biblischen Bezug, das wird in diesem Jahr wieder so sein. Wenn wir uns kennenlernen, können wir alte Verbindungen wieder neu entdecken“, so Seidel-Seel. Der Unterstützung durch Dekan Stefan Dominke ist sie sich sicher und schätzt die Mithilfe der evangelischen Arbeitsstelle für Bildung und Gesellschaft, besonders in der Person Ruprecht Beuters, der den Kontakt zur Referentin des Nachmittags hergestellt hat. Pfarrerin Claudia Kettering und die Schauspielerin Hannelore Bähr vom Pfalztheater stellen die Dichterin Mascha Kalèko vor. Ihre dichterische Arbeit ist gerade in letzter Zeit wieder neu entdeckt worden. Mit Ringelnatz, Kästner und Tucholsky prägte sie das dichterische Schaffen der 20er und 30er Jahre, flüchtete vor den Nazis in die USA, kehrte nach Deutschland zurück, emigrierte nach Israel und blieb bis zu ihrem Tod 1975 eine der bedeutendsten Autorinnen deutscher Sprache. Ruth Seidel-Seel freut sich auf den Dekanatstag auch deshalb, weil sie damit auch im Ostkreis ihre Arbeit vorstellen kann. „Im alten Bereich Obermoschel kennen mich die Frauen der Gemeinden und nutzen die Angebote und Hilfen gut, das wünsche ich mir von den Frauen um Kirchheimbolanden genau so.“ Die beim Frauentag erbetene Kollekte soll für die Kur-Nachsorge-Angebote der evangelischen Kirche genutzt werden. „Nicht nur die Kur für die Mütter ist wichtig, auch die Nachsorge zu Hause, damit das in der Kur Erlernte im Alltag richtig Einzug halten kann.“ Pfarrer Peter Rummer blickt stolz auf seine engagierten Göllheimer Frauen, die sich stellenweise in drei Frauenbegegnungskreisen getroffen haben: „Aus dem Mütterkreis der 70er Jahre ist jetzt der Frauenkreis entstanden, der schon immer interessiert über seine örtlichen Grenzen geblickt und aufgeschlossen die Dekanatsangebote besucht hat.“ Seidel-Seel berichtet, dass in Obermoschel schon zwei Busse besetzt seien zur Fahrt nach Göllheim. Sie hofft auf ähnliches Interesse auf der Ostseite des Dekanates. „Natürlich sind in ökumenischer Verbundenheit auch katholischen Frauen und auch interessierte Männer eingeladen und sehr willkommen“, so Ruth Seidel-Seel. (gth)

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