Rheinpfalz „Ich lebe mitten in den Weinbergen“

Friedelsheim. Für Laura Stapf ist der Herbst die anstrengendste Jahreszeit ihrer Winzerausbildung im Dürkheimer Weingut Fitz-Ritter. Die 25-Jährige ist jetzt oft im Wingert unterwegs und hilft bei der Handlese. Eigentlich hatte die Friedelsheimerin keine direkte Berührung mit dem Wein, bevor sie 2012 für zwei Jahre ihren Heimatort als Weinprinzessin vertrat. Nun kandidiert sie am 2. Oktober für das Amt der Pfälzischen Weinkönigin.

„In Friedelsheim lebe ich sozusagen mitten in den Weinbergen“, erzählt Stapf. Zu ihrem Amt als Weinprinzessin von Friedelsheim und Gönnheim ist die junge Frau durch Leute aus dem Ort gekommen, die sie gefragt haben, ob sie das nicht machen wolle. „Ich dachte, ich probiere das mal. Ich fand es toll, was meine Vorgängerin gemacht hat“, erzählt sie. Durch das Amt der Weinprinzessin wuchs ihr Interesse am Wein, so dass sie sich sogar entschied, auch beruflich damit zu tun haben zu wollen. „Jemand hat mal zu mir gesagt: Auch wenn man auf Umwegen in die Weinbrache komme, wolle man nicht mehr weg. So ist das auch bei mir“, sagt Stapf. Ihre Bewerbung zur Pfälzischen Weinkönigin beruhte ebenfalls auf der Unterstützung von Bekannten, Freunden, Winzern und den beiden Orten, die sie als Weinprinzessin vertrat. Das habe sie motiviert. „Ich hatte zwei total schöne Jahre und bin so viel herumgekommen. 150 Termine waren es am Ende“, erinnert sich Stapf. Ein Höhepunkt von vielen war die Wurstmarkteröffnung. „Ich bin schon von klein auf dort. Ich glaube, ich war noch nicht mal ein Jahr alt, als ich das erste Mal auf dem Wurstmarkt war“, meint die Friedelsheimerin. Das Amt einer Weinprinzessin war keine Voraussetzung für die Kandidatur für die Pfalzkrone, die am 2. Oktober im Neustadter Saalbau vergeben wird. Nach ihrer Bewerbung wurde sie vom Veranstalter „Pfalzwein“ eingeladen und bekam Informationen über Wahltag und Amtszeit. „Danach sollte man sich noch mal überlegen, ob man das wirklich machen will“, erzählt Blondschopf Laura. Ihre drei Mitstreiterinnen um das Königinnenamt hat sie schon kennengelernt. Für die Fachbefragung am Wahltag bereiten sich die Vier manchmal sogar gemeinsam vor. Bevor es dann ernst wird, hatte das Quartett schon einige Termine. Vom Fotoshooting bei der Vorstellung über Rhetoriktraining bis hin zu Seminaren über Rebzüchtung. Stapf fühlt sich dadurch gut vorbereitet auf den Wahltag – und die vielleicht anschließende einjährige Amtszeit als Königin. Den Reiz des Amtes machen für die 25-Jährige die Vielfältigkeit und die neuen Bekanntschaften aus. Die Pfalz besser kennenzulernen, ist dabei ein netter Nebeneffekt. Mit der derzeit noch amtierenden Pfälzischen Weinkönigin Janina Huhn aus Bad Dürkheim verbindet Stapf eine langjährige Freundschaft. „Wir wollten uns deshalb nicht gleichzeitig, sondern nacheinander bewerben“, erklärt die junge Frau. An ihrer Heimatregion schätzt Stapf viele Dinge: „Was jeder Pfälzer sagen würde: Die Mentalität und die Geselligkeit, dass man mit jedem sofort ins Gespräch kommt. Und natürlich das Klima. Die Pfalz heißt ja nicht umsonst Toskana von Deutschland.“ Auf den Weinfesten in der Region ist sie ebenfalls gerne zu Gast. „Ich fühle mich einfach wohl zwischen den Reben.“ Ein Kleid für den Krönungsabend hat sie auch schon. Wie es aussieht, will sie aber nicht verraten. „Wir tragen alle Cocktailkleider und wissen gegenseitig, wie sie aussehen. Aber sonst weiß es keiner“, sagt sie.

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