Rheinpfalz Höchst origineller Dreikampf: Knutfest beim FC Wacker in Weidenthal

Aerodynamisch: fliegender Ex-Christbaum in Weidenthal.
Aerodynamisch: fliegender Ex-Christbaum in Weidenthal.

Vorsicht, fliegende Christbäume! Das ist die Devise beim alljährlichen Knutfest des FC Wacker in Weidenthal.

Seltsam und vergnüglich

Es geht am 6. Januar in seine 17. Runde und zieht alljährlich rund tausend Besucher in den kleinen Waldort. Zum 13. Mal angeschlossen: die Weihnachtsbaumwerfen-Weltmeisterschaft, an der sich jeder, der sich kräftig genug fühlt, dürre Tannenbäume nach verschiedenen Gesichtspunkten durch die Luft zu wirbeln, beteiligen kann. Es gibt drei Disziplinen: Hochwurf über die Latte, Schleuderwurf und Weitwurf, die etwa ab 13.30 Uhr ausgetragen werden. Folgende Weltrekorde gelten im Weitwurf: Frank Schwender aus Frankeneck warf seine Tanne 2016 25,01 Meter weit; bei den Frauen erzielte Alexandra Köpper aus Römerberg 2017 15,95 Meter. Radio- und Fernsehteams sind wieder dabei. Dazu köchelt der Glühwein – wer einen ausrangierten Christbaum zum Verbrennen abgibt, erhält dafür eine Gratis-Portion. Die Weihermer Schneckenschleimer, eine badische Guggemusikformation, trötet dazu, was das Zeug hält. Gegen 18 Uhr gibt’s ein für Dorfverhältnisse stattliches Feuerwerk, und bis gegen 22 Uhr steigt danach die Knut-Party mit Schwedenfackeln.


Info

17. Knutfest mit Christbaumweitwurf – So 6.1., Weidenthal, Sportplatz des FC Wacker, 13.30-22 Uhr. Näheres: wacker-weidenthal.de. 


König Knut

König Kanut oder Knut IV. von Dänemark – geboren etwa 1040, ermordet am 10. Juli 1086 – kennt man hierzulande kaum. In seiner skandinavischen Heimat ist er lange als Heiliger verehrt worden. Ob zu Recht, ist umstritten: Lag ihm wirklich an der Förderung der Kirche, oder hatte er vor allem erkannt, dass er mit ihrer Hilfe seine Königsmacht festigen konnte? Auch ist heute schwer zu ermitteln, ob er als Blutzeuge für seinen Glauben fiel oder eher aus politischen Gründen beseitigt wurde. Für unsere Zwecke erheblich ist, dass Knut das Ende der Weihnachtszeit auf den 13. Januar festsetzte. Zu diesem Termin putzt man in Skandinavien die Christbäume ab und verbrennt sie häufig im Rahmen eines Dorffests. Diesen St. Knutstag benutzte das Möbelhaus Ikea auch hierzuland in seiner Reklame – und gab damit den Alten Herren des FC Wacker den entscheidenden Anstoß. | hap

x