Eisenberg „Geben wir Menschen eine neue Heimat“

Eine erfreuliche Neuigkeit hatte sich Eisenbergs Stadtbürgermeister für das Ende seiner Rede beim sehr gut besuchten Neujahrsempfang der Stadt im Evangelischen Gemeindehaus aufgehoben: Das Zehnthaus soll Anfang Februar tatsächlich an ein Investorenpaar verkauft werden.

Wie berichtet, gab es bereits im vergangenen Jahr einen Investor, der das Gebäude in Eigentum der Stadt sanieren und zu seniorengerechten Wohnungen umbauen wollte. Nachdem dieser zwischenzeitlich abgesprungen war, führte Kauth Gespräche mit zwei anderen Investoren, mit denen das Vorhaben nun zu gelingen scheint. In seiner vorangegangenen Rede, war der Bürgermeister nach einigen Worten zur Fußball-Weltmeisterschaft und der Ukraine-Krise schnell auf lokale Themen zu sprechen gekommen. Naturkatastrophen habe es mit dem Unwetter im Moscheltal, aber auch den Überschwemmungen in Eisenberg, diesmal ganz in der Nähe gegeben. Dies nahm der Bürgermeister zum Anlass, denn Feuerwehren für ihren Einsatz zu danken – was mit großem Applaus bedacht wurde – und für eine Mitgliedschaft im Feuerwehrförderverein zu werben. Dank richtete Kauth auch an Firmen und Privatpersonen, die für verschiedene Zwecke wie beispielsweise das Glockenspiel und den neuen Stadtbus gespendet haben – insgesamt über 60.000 Euro. „Mit den alten und neuen Stadträten eine fruchtbare Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt“, wünschte sich Kauth, als er die Kommunalwahlen 2014 ansprach. Die offizielle Einweihung des Marktplatzes im Mai sei ein großer Tag für die Stadt gewesen. „Sie hat dadurch in der Stadtmitte eine neue Atmosphäre bekommen.“ Mit der Anschaffung von 20 E-Bikes und dem Ausbau der Fahrradwege wollen man erreichen, dass die Region mit dem Fahrrad besser erschlossen werden könne, so Kauth. Mit Blick auf den Erfolg beim Wettbewerb „Mehr Mitte bitte!“ mit den Plänen für das Bürgerhaus sagte Kauth, es gelte, für die Stadt bezahlbares Wohnen im Alter und mit Handicap zu ermöglichen. „Es hat bereits eine große Nachfrage nach alters- und behindertengerechten Wohnungen eingesetzt und dies möchten wir unterstützen.“ Aber auch jungen Menschen sollen nicht vergessen werden. Nicht verhindern könne man die Verblendung von jungen Menschen, die „ihre Wahnvorstellungen ausleben und in den Krieg ziehen“, so Kauth. Wie berichtet, soll sich auch eine Gruppe Eisenberger dem Islamischen Staat in Syrien angeschlossen haben. Das Elend und die Vertreibungen im Irak und Syrien spüre man auch in Eisenberg, da Flüchtlinge aus diesen Ländern aufgenommen wurden. „Geben wir diesen Menschen eine neue Heimat und helfen wir ihnen, wieder Lebensmut nach solch einem Trauma zu fassen“, appellierte Kauth. In Frieden leben zu dürfen, sei ein paradiesischer Zustand, den es zu bewahren gelte, sagte der Bürgermeister mit Blick auf die Terroranschläge von Paris, wobei er dem französischen Volk sein Mitgefühl aussprach. Schnelle Datenübertragung, das Straßensanierungsprogramm und die geplante Ausweisung eines neuen Baugebiets waren einige weitere Themen, die Kauth ansprach. Die Finanzausstattungen der Kommunen nahm er zum Anlass, die anwesenden Bundes- und Landtagsabgeordneten Xaver Jung (CDU), Simone Huth-Haage (CDU) und Jaqueline Rauschkolb (SPD) zu bitten, sich für eine Verbesserung einzusetzen. Die Verbandsgemeinde betreffende Themen wie beispielsweise die Sanierung der Grundschule, der starke Anstieg der Asylbewerberzahlen oder die E-Werke-Fusion, sprach Bürgermeister Bernd Frey an. Beim Thema Gebietsreform gebe es akut keinen Handlungsbedarf. Mit der Nachbar-VG Hettenleidelheim wolle man dennoch gerne Gespräche führen und Vor- und Nachteile einer Fusion abwägen. Frey sagte aber auch: „Ich bekenne mich zum Donnersbergkreis.“ Behauptungen, dass sich bei einem Zusammengehen in der VG Hettenleidelheim die Bodenrichtwerte ändern könnten, weil Eisenberg nicht zur Metropolregion Rhein-Neckar gehöre, entsprächen „nicht ganz der Wahrheit“, so Frey. Im Rahmenprogramm beeindruckten die zwölfjährige Xenia Wiens, eine Schülerin Werner Puhlmanns, am Flügel, sowie die Crazy Jumpers mit fantasievollen akrobatischen Einlagen. Den Abschluss machten die Sternsinger, die nicht nur sangen, sondern auch stolze 770,90 Euro einsammelten. (zin)

x