Rheinpfalz Forschung: Methode zur Behandlung des Darms im Fokus

ZWEIBRÜCKEN. Mit einer Stammzell-Therapie will eine Forschungsgruppe am Zweibrücker Hochschul-Campus die Lebensqualität von Patienten mit einer chronischen Darmerkrankung verbessern und operative Eingriffe minimieren. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit knapp 425.000 Euro gefördert.

Morbus Hirschsprung ist eine angeborene Fehlbildung des End- oder gesamten Darms, die bei Kindern auftritt. In der Darmwand fehlen Nervenzellen; im betroffenen Abschnitt kann der Darminhalt nicht transportiert werden. Die Folge: Der Darmabschnitt muss herausoperiert werden. Eine Gruppe aus Zweibrücken arbeitet mit Wissenschaftlern der US-Universitäten Harvard und Columbia sowie dem University College London an einer anderen Lösung: der Besiedlung des Darms mit funktionierenden Nervenzellen. Für Betroffene sei dieser Ansatz einzige Hoffnung, den Eingriff zu vermeiden, so Forschungsgruppenleiter Karl-Herbert Schäfer. Im Labor auf dem Kreuzberg untersuchen die Wissenschaftler, ob genügend Stammzellen isoliert oder vermehrt werden können. Die Stammzellen sollen über Blutgefäße dorthin gelangen, wo sie Patienten fehlen. So ließe sich bei chronischen Erkrankungen die Lebensqualität entscheidend verbessern. „Wir stehen unter hohem emotionalen Druck“, sagt Schäfer, der früher in der Kinderchirurgie tätig war. „Die Eltern wollen wissen, wie weit wir mit einer Therapie sind, die das Leiden ihrer Kinder lindern kann.“ In Deutschland kommt jeden zweiten bis dritten Tag ein Kind mit Morbus Hirschsprung zur Welt. |npm

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