Baden-Baden „Die Frau ohne Schatten“ bei den Osterfestspielen

Kirill Petrenko steht am Pult der Berliner Philharmoniker.
Kirill Petrenko steht am Pult der Berliner Philharmoniker.

Die Osterfestspiele der Berliner Philharmoniker in Baden-Baden bringen als szenische Produktion die Oper „Die Frau ohne Schatten“. Premiere ist am 1. April.

„Die Frau ohne Schatten“ mit dem Text von Hugo von Hofmannsthal und der Musik von Richard Strauss ist die große Oper bei den Osterfestspielen der Berliner Philharmoniker im Festspielhaus in Baden-Baden. Chefdirigent Kirill Petrenko steht am Pult, es inszeniert zum ersten Mal in Baden-Baden die amerikanische Regisseurin Lydia Steier.

Die szenischen Proben laufen, auch Kirill Petrenko ist schon in Baden-Baden. Die Freude der Beteiligten an dieser Produktion ist groß, wie bei einem Pressegespräch deutlich wurde. Wobei sich alle der Herausforderung, die dieses monumentale Werk stellt, selbstverständlich bewusst sind. Das Werk auf einen Märchenstoff, von dem es auch eine Prosaversion von Hofmannsthal gibt, wurde vor dem Ersten Weltkrieg konzipiert. 1917 vollendete Strauss die Partitur, 1919 war dann erst die Uraufführung.

Entstanden im Ersten Weltkrieg

Besonders im dritten Akt sei in der Musik der zeitgeschichtliche Rahmen untergründig zu spüren, betonte Petrenko. Die aktuelle Kriegssituation in Europa wird allerdings in der Baden-Badener Produktion, deren Planung auch schon vor vier Jahren begann, keine Rolle spielen. Lydia Steier hebt, wie sie andeutete, auf das Allgemein-Menschliche der Oper ab. Der im Titel angesprochene Schatten, den die aus dem Geisterreich abstammende Kaiserin erst erringen muss, um Mensch zu werden und ihren Gatten vor der Versteinerung zu retten, ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und Empathie.

Das Werk wird, wie Petrenko erklärte, in Baden-Baden ungekürzt aufgeführt. Der Dirigent ist gespannt darauf, seine Erfahrungen mit der Oper nun auch mit den Berliner Philharmonikern zu teilen. Diese haben das Stück zuletzt 1992 unter Georg Solti gespielt, von damals sind nur noch weniger Musiker dabei. Die Partitur sei, so Petrenko, trotz massiver Klangballungen in weiten Teilen Kammermusik bis hin zu ausgedehnten Soli etwa für Violine und Cello.

Das Konzertprogramm

Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa betonte den festspielwürdigen Charakter gerade dieser großen Oper – und kündigte an, diese Linie bei den zwei noch folgenden Osterfestspielen der Berliner Philharmoniker in Baden-Baden bis 2025 fortzusetzen. 2026 kehrt das Orchester dann an Ostern nach Salzburg zurück. Es will aber weiter in Baden-Baden auftreten – nur nicht zu Ostern.

Auch beim Konzertprogramm gibt es, Richard Strauss: Petrenko dirigiert „Vier letzte Lieder“ und „Ein Heldenleben“, das andere große Orchesterkonzert widmet sich der fünften Sinfonie von Gustav Mahler, einem Zeitgenossen und Freund von Strauss. Daniel Harding steht am Pult. Apart: Am Palmsonntag erklingt exakt zur selben Stunde das Werk auch 100 Kilometer nördlich in Mannheim. Unter Daniel Hardings Landsmann Michael Francis spielt die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Und das dritte Konzert der Berliner Philharmoniker bei den Osterfestspielen, die auch wieder viele Kammerkonzerte an unterschiedlichen Orten in der Kurstadt geben, führt in die Barockzeit. Emmanuelle Haim dirigiert am Karsamstag Händels frühes Oratorium „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“.

Info

www.festspielhaus.de, Telefon 07221 3013-101.

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