Rheinpfalz „Champions-League gewonnen“

«RUMBACH.»Die Entscheidung ist gefallen. Am Donnerstag hat die Jury die Gewinner der 26. Auflage des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gekürt. Als eines von acht Siegerdörfern hat Rumbach eine Goldmedaille erhalten. Rumbach war am Mittwoch das letzte Dorf in einer Reihe von insgesamt 30 Landessiegern gewesen, das von einer 14-köpfigen Jury besucht wurde (wir berichteten). Dass man eine tolle Präsentation hingelegt hatte und die Kommission begeistern konnte, da waren sich die Rumbacher einig. Bürgermeister Ralf Weber konnte sein Glück am Donnerstag aber dennoch nicht fassen, als er von der Jury-Entscheidung erfahren hatte: „Das ist ein sensationelles Ergebnis, aber es war auch total anstrengend. Ich muss das erst mal verkraften“, sagt er. Beeindruckt ist er immer noch davon, wie viele Rumbacher Bürger, darunter viele Jugendliche, ihr Interesse für das Dorf gezeigt hatten, indem sie die Jury auf dem dreistündigen Rundgang begleitet hatten. „Die Schlussworte des Kommissionsvorsitzenden waren natürlich ein tolles Feedback und eine Bestätigung unserer Arbeit. Das beflügelt so richtig“, sagt Weber. „Wir hatten ein gutes Gefühl, als die Jury unserem Dorfladen den Besuch abstattete, trotzdem wollten wir uns natürlich nicht zu früh freuen“, sagt Cindy Langenberger, Mitinhaberin des Dorfladens und Beigeordnete. Beim Aufräumen am Morgen danach war die Anspannung spürbar, aber der Aufwand habe sich letztlich gelohnt, meint Beigeordneter Gerhard Knospe. Die große Bereitschaft der Bürger, ihre sanierten Häuser zu präsentieren und sich von der besten Seite zu zeigen, habe ihm imponiert, sagt er und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Jetzt können wir alle mit geschwollener Brust herumlaufen“. Auch Heidelinde Koslowski, Webers Vorgängerin im Amt des Bürgermeisters, ist begeistert. „Das ist große Klasse, ganz Rumbach freut sich. Ich hab schon mal angefragt, wo wir jetzt die Party steigen lassen“, meint sie lachend. „Die Bürger haben das verdient, es haben sich alle eingebracht. Man kann noch so gute Ideen haben, ohne die Bürger kann man nichts machen“. Vor 30 Jahren begonnen Auch Verbandsbürgermeister Michael Zwick ist voll des Lobes. „Das ist absolut super, wenn man in ganz Deutschland unter acht Goldmedaillengewinnern ist“. Ihn habe sehr beeindruckt, wie sich die Rumbacher beim Rundgang präsentiert haben. Dieser Sieg sei ein Prozess gewesen, angefangen beim Kreisentscheid, über Bezirks- und Landeswettbewerb bis zum Bundesentscheid. „Die Rumbacher können auf diese Leistung wirklich stolz sein, viele haben Anteil daran“, so Zwick. Für das Dahner Felsenland freue er sich, eine solche Gemeinde im Boot zu haben. „Wenn in einem Dorf keine gute Stimmung herrscht, ist so etwas nicht möglich.“ Die Goldmedaille sei auch keine kurzfristige Entwicklung, so Zwick. „Man hat im Ort vor 30 Jahren damit angefangen, beispielsweise den Schatz der Fachwerkhäuser zu erhalten, indem man die Gestaltungssatzung erlassen hat.“ Besonders beeindruckt habe ihn erneut das Engagement der Landfrauen im Dorfgemeinschaftshaus, die die Verköstigung der Gäste übernommen hatten. „Die verbreiten einfach immer eine positive Stimmung, haben immer für jeden ein Lächeln übrig und machen dazu noch tolles Essen“, so Zwick. Und auch der Pfarrer habe eine tolle Führung durch die Kirche veranstaltet. Keine Frage der Größe Landrätin Susanne Ganster ist zurzeit im Urlaub und konnte deshalb nicht bei der Begehung dabei sein. Dennoch freut sie sich mit den Rumbachern über die Medaille: „Auch in meinem Familienurlaub habe ich mitgefiebert und war gespannt auf das Ergebnis. Nachdem 1985 meine Heimatgemeinde Erfweiler bereits Gold geholt hat, ist es eine wahre Freude mitzuerleben, dass eine weitere Gemeinde aus dem Landkreis Südwestpfalz an der Spitze des Dorfwettbewerbs angekommen ist. Herzlichen Glückwunsch, mehr geht nicht: Rumbach hat sozusagen die Champions-League gewonnen. Ich kenne die großen Anstrengungen, die in Rumbach unternommen wurden, weiß, was alles ehrenamtlich geleistet wurde und gratuliere herzlich zur Anerkennung dessen!“ Die Gemeinde, allen voran Ortsbürgermeister Ralf Weber, habe sich phänomenal gut präsentiert, sei ihr berichtet worden. „Die Jury in dieser Weise zu überzeugen, ist eine weitere Leistung, zu der ich gerne gratuliere“, so Ganster. Erfolg bei diesem Wettbewerb zu haben und die zukunftsfähige Gestaltung der Gemeinde voranzutreiben, sei keine Frage der Größe. Ich kann andere nur ermutigen, sich auch auf diesen Weg zu machen oder ihn weiter zu beschreiten. Die Siegerehrung des Dorfwettbewerbs findet am 24. Januar 2020 während der Internationalen Grünen Woche in Berlin im Rahmen eines großen Dorffestes statt. SÜDWEST