Rumbach So kann jeder etwas für die Vielfalt der Arten tun

Ein Vortrag von Christine Brell war in der Vergangenheit gut besucht.
Ein Vortrag von Christine Brell war in der Vergangenheit gut besucht.

An Insekten scheiden sich die Geister. Für die einen sind es unnötige Plagegeister, andere engagieren sich gegen deren Aussterben. Auf einem Vortrag am Sonntag, 10. März (15 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus), in Rumbach erfahren Interessierte, wie das geht.

Es heißt, dass sich die Biomasse der Insekten in den vergangenen Jahrzehnten bereits um bis zu 79 Prozent reduziert hat. Insekten übernehmen aber grundlegende Funktionen in unserem Ökosystem. Ohne Insekten keine Wildkräuter, keine Vögel und auch kein Obst. In Deutschland verfügen 39 Prozent aller Haushalte über einen Garten, 80 Prozent über Balkon oder Terrasse. Die Fläche aller privaten Gärten wird auf 900.000 Hektar Fläche geschätzt. Menschen informieren und engagieren sich in Foren und Vereinen für den Erhalt der Artenvielfalt, und natürlich auch, um einen schönen Garten voller Leben zu bekommen.

Die Diplom-Biologin Christiane Brell, die in Rumbach den Vortrag hält, kennt sich mit all dem nicht nur sehr gut aus. Sie versteht es auch, den Zuhörern Zusammenhänge zu erklären und den Blick auf heimische Pflanzen zu richten, die nicht jeder kennt und die es leider auch nicht im Baumarkt gibt. Zum Beispiel den Faulbaum, auch als Pulverholz oder Schießbeere bekannt. Was eher unattraktiv klingt, unscheinbar daherkommt, günstig in der Anschaffung ist, wächst recht anspruchslos als großer Strauch oder im Kübel. Der Faulbaum ist ein Supermarkt für Insekten und quasi die Kinderkrippe für Schmetterlinge. Und ohne Kinder keine Erwachsene. Seine Blätter dienen nämlich 30 Schmetterlingsarten als Raupenfutter. Zudem füttert er Wildbienenarten, Käfer und Schwebfliegen mit Pollen und Nektar, und seine Früchte dienen Vögeln als Nahrung. Er sollte also in keinem naturnahen Garten fehlen. Im Internet finden sich Anbieter, die Faulbäume liefern. Als Wurzelware sind sie sehr günstig.

Vortrag am Sonntag, 10. März

Schon 2020 teilte Christiane Brell mit über 90 Gartenliebhabern in Rumbach ihr Wissen. Als Teil des Interreg-Projekts „Gärten für die Artenvielfalt“ des Biosphärenreservats wird sie am Sonntag, 10. März, ab 15 Uhr erneut mit ihrem Vortrag „Naturnahe und Klimafreundliche Gärten“ Interessierte – Anfänger wie Fortgeschrittene – in die Vielfalt heimischer Tiere und Pflanzen mitnehmen. Sie erklärt die wichtigsten Grundsätze und Eigenschaften naturnaher, insekten- und klimafreundlicher Gärten, die nicht nur (Wild-)Bienen, Schmetterlingen und anderen Tieren zugutekommen, sondern auch die Gartenarbeit erleichtern oder den Balkon verschönern.

Info

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung beim Biosphärenreservat ist erwünscht unter Telefonnummer 06325 955260 oder gaerten@pfaelzerwald.bv-pfalz.de. Nach der Veranstaltung können Interessierte vor Ort einen kleinen Faulbaum für fünf Euro erwerben.

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