Rheinpfalz Auch noch letzte Keime im Abwasser abtöten

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Bei einem Ortstermin machte sich der Wasserwerksausschuss der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland am Donnerstag ein Bild von der in Bau befindlichen Kläranlage in Ludwigswinkel. Die Anlage soll nun mit einer UV-Bestrahlung für das Abwasser ausgestattet werden, um noch im Wasser befindliche Keime nahezu unschädlich zu machen.

Der Einbau dieser Technik schlägt mit 80.000 Euro zu Buche. Diese Mehrkosten können durch Einsparungen an anderer Stelle in der Anlage aufgefangen werden. Einstimmig stimmte der Werksausschuss der Erneuerung der Wasserverbundleitung von Fischbach in Höhe Friedhof bis zum Ortseingang Petersbächel mit einer Länge von 1500 Metern zu. Die Leitungen sind bereits 80 bis 90 Jahre alt und an einigen Stellen undicht. Sie werden nun mit größerem Durchmesser im Gehwegbereich neu verlegt, um die Trink- und Löschwasserversorgung des Ortsteils sicherzustellen. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 598.000 Euro. Die Maßnahme wird für 2016 ausgeschrieben. Ebenfalls einstimmig wurde die Ausschreibung von Arbeiten für das Ortsnetz in Ludwigswinkel beschlossen. Der Kanal wird an insgesamt 26 Stellen und auf einer Gesamtlänge von 890 Metern im Verfahren des Schlauchrelining ausgekleidet, um den Eintritt von Grundwasser ins Abwassersystem zu unterbinden. Eine entsprechende Kamerauntersuchung zur Festlegung der sanierungsbedürftigen undichten Stellen war im Jahr 2009 erfolgt. Beim Schlauchrelining wird ein Schlauch in den Kanal eingestülpt und ausgehärtet. So ist es möglich, den Kanal kostengünstig zu sanieren. Die Gesamtkosten von 507.000 Euro, die bei einem Austausch der Rohre doppelt so hoch wären, werden durch bereits beantragte Landesfördermittel mit 54 Prozent bezuschusst. Weiterhin wurden die Aufträge zur Verlegung einer Wasserverbundleitung von Dahn zum Ortsteil Reichenbach für 1,2 Millionen sowie zur Errichtung eines Regenüberlaufbeckens im Kurpark der Stadt Dahn für 940.000 Euro vergeben. Die Verbundleitung ist notwendig geworden, um für die Ortschaften im unteren Wieslautertal die Trink- und Löschwasserbereitstellung auch bei hohem Bedarf zu gewährleisten. Im Zuge der Arbeiten muss der Radweg zeitweise über Erfweiler umgeleitet werden. Eine Ausschreibung für die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen in einem Teilbereich der Blumensteinstraße in Gebüg wurde aufgehoben, weil die Kosten mit 272.000 Euro unverhältnismäßig teuer seien. Es wurde beschlossen, nach einer günstigeren Lösung zu suchen, indem man auf unbefestigtes Gelände ausweichen wolle, so der Leiter der Werke, Wolfgang Naab. Verbandsbürgermeister Wolfgang Bambey informierte über „etwas, was uns noch sehr, sehr plagen wird“. Der neue IT-Sicherheitskatalog (IT: Informationstechnologie) der Bundesnetzagentur muss bis 2018 umgesetzt werden, um die Sicherheit der verbandsgemeindeeigenen Betriebe, die mit ferngesteuerten Systemen arbeiten, zu gewährleisten. „Da hat uns der Gesetzgeber wieder was eingebrockt und wir müssen es auslöffeln“, so Bambey. Die Kosten der Maßnahme seien 150.000 Euro geschätzt. Leicht gequält schloss Verbandsbürgermeister Bambey den Punkt mit den Worten ab: „Wenn der Staat versucht, Hackern auf die Finger zu klopfen, könnt ihr euch vorstellen, wer am Ende die größeren Schmerzen hat.“ (wü)

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