Rheinpfalz 24 neue Windräder, nur nicht bei Saalstadt

In der Verbandsgemeinde (VG) Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben könnten in den nächsten Jahren 24 neue Windräder gebaut werden, vor allem im Norden der Verbandsgemeinde. In der Gemarkung Saalstadt wird es auf absehbare Zeit aber keine Windräder geben. Das verhindert der Rotmilan.

Planer Horst Wonka stellte am Mittwoch im Verbandsgemeinderat die Flächen vor, auf denen noch Windräder stehen können. Das wird vor allem zwischen Weselberg und Obernheim-Kirchenarnbach möglich sein. Weitere sehr gut geeignete, aber kleinere Flächen liegen zwischen Schauerberg und Weselberg und nordöstlich von Petersberg. Noch gut geeignet sind der Bendelberg zwischen Wallhalben, Knopp und Hettenhausen; der Ochsenberg nördlich von Hettenhausen; ein Stück, das an den Windpark Krähenberg Richtung Knopp angrenzt, und ein Gebiet zwischen Nünschweiler und Bottenbach. Zwei weitere Flächen südlich von Herschberg und südlich von Schauerberg wären nur bedingt geeignet. Dazu kommen Gebiete, die zwar weit genug von Dörfern und Höfen wegliegen und wo der Wind auch stark genug bläst, die aber aus anderen Gründen wegfallen. Dazu zählt die Einflugschneise des Zweibrücker Flughafens – derzeit noch, „weil sich ja dort ein bisschen was ändern wird“, wie Wonka es ausdrückte. Nach Auskunft des Planungsbüros gestern auf Anfrage der RHEINPFALZ gibt es derzeit in der Verbandsgemeinde 13 Windräder, alle im Gebiet der früheren VG Wallhalben. Nun könnten theoretisch 33 dazu kommen, davon 28 in Wallhalben und fünf in Thaleischweiler-Fröschen. Realistisch seien in Wallhalben aber nur 19 weitere Windräder. Dass östlich von Saalstadt derzeit kein Windpark entstehen kann, liegt daran, dass dort der Rotmilan brütet. Er zählt wie der Uhu zu den geschützten Arten, und diese Vogelarten verhindern auch Windräder auf weiteren Flächen südlich von Herschberg. Das kann sich jedoch ändern: „Wenn der Uhu nachweisbar drei Jahre nicht mehr dort ist, wenn der Rotmilan drei Jahre nicht mehr brütet“, so Wonka, dann könne man diese Flächen wieder verplanen – sofern dann keine anderen Gründe dagegen sprechen. Dass diese Gebiete schon jetzt ausgeschlossen werden, ärgerte vor allem Saalstadts Bürgermeister Horst Höh, aber auch Lydia Westrich (SPD) aus Herschberg und den früheren Wallhalber Verbandsbürgermeister Berthold Martin (FWG). Er plädierte dafür, erst einmal alle Gebiete auszuweisen und dann zu schauen, wo die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Einwände hat – „und nicht jetzt sagen ,Das machen wir nicht, und das machen wir nicht’“. Auf Westrichs Einwand, die VG Wallhalben habe eine andere Planung gehabt, sagte Verbandsbürgermeister Thomas Peifer: „Auch die VG Wallhalben muss sich an Recht und Ordnung halten.“ Saalstadt sei im Moment nicht genehmigungsfähig. Im übrigen seien auch die anderen Gebiete noch nicht sicher, weil weitere Genehmigungsverfahren anstehen: „Wer weiß, was da noch zum Vorschein kommt.“ Dem Antrag von Berthold Martin, alle Flächen auszuweisen, stimmten acht Räte zu. Angenommen wurde aber der von Wonka vorgelegte Plan mit 18 Stimmen bei einer Enthaltung. (bfl)

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