Frankfurt-Hahn Insolvenz bei Flughafen Frankfurt-Hahn: So geht’s weiter
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Beim Betriebsratsvorsitzenden der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Thomas Dillmann, steht das Telefon nicht mehr still. „Ich habe es gestern durch Zufall erfahren“, sagt er. Die Geschäftsführung habe vorher keine Information herausgegeben. Nun sucht er Hilfe, wo er kann. Mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter habe er telefonisch Kontakt gehabt. „Durch die gesetzliche Regelung laufen die Gelder der Agentur für Arbeit die nächsten drei Monate ein“, sagt Dillmann. Er sehe es als Riesenchance, dass der Antrag auf Insolvenz gestellt wurde. Eine Perspektive mit dem chinesischen Investor habe er schon lange nicht mehr gesehen.
Ähnliches ist auch aus dem Rathaus zu hören. „Den chinesischen Investor haben wir schon seit drei Jahren hier nicht mehr gesehen“, sagt Harald Rosenbaum, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchberg. Er hat den Flughafen von Anfang an begleitet und wünscht sich einen regionalen oder nationalen Investor. Damals herrschte noch Goldgräberstimmung. Die Region war stolz auf die Entwicklung. Heute fragten ihn die Bürger, warum die Gemeinde nichts tue. „Mir gehört nicht einmal ein Zentimeter des Geländes. Wir haben keinen Einfluss und sind als Verbandsgemeinde zu klein. Wir brauchen die Unterstützung des Landes“, sagt Rosenbaum. Es sei notwendig, neben dem Flugbetrieb weitere Sparten zu entwickeln. Rosenbaum telefoniert nun regelmäßig mit dem Staatssekretär. „Wie man hört, gibt es ja wohl einige Interessenten“, sagt er. Der Flughafen Hahn ist der einzige Verkehrsflughafen des Landes. Es geht nicht nur um rund 2000 Arbeitsplätze insgesamt rund um den Flughafen, sondern auch um 165 Hektar Entwicklungsfläche.
Bürgermeister sieht Chance
Rosenbaum sieht das, was jetzt passiert als Chance für seine Region. Am Flughafen Frankfurt dürfen die Flieger nach 23 Uhr nicht mehr starten. „Hahn hat eine 24-Stunden-Lizenz. Die ist nicht an den Flughafen gebunden, sondern an den Betreiber“, erklärt der Bürgermeister.
Noch ist unklar, was und letztlich welche finanzielle Forderung dazu geführt hat, dass ein Antrag auf Insolvenz gestellt werden musste. Der vorläufige Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner verschaffe sich derzeit einen Überblick über die Lage der Gesellschaften mit rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, teilte gestern sein Sprecher auf Anfrage mit. Mehr Infos gibt es noch nicht.
Der Flugbetrieb wird vorerst fortgesetzt. Plathner hat nun die Aufgabe, ein Gutachten zu erstellen, das dem zuständigen Gericht in Bad Kreuznach vorgelegt wird. Ein Richter entscheidet dann, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird.
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