Rheinland-Pfalz Flughafen Frankfurt-Hahn ist insolvent

Der Flughafen Frankfurt-Hahn im Bundesland Rheinland-Pfalz ist insolvent. Das zuständige Amtsgericht Bad Kreuznach teilte dies a
Der Flughafen Frankfurt-Hahn im Bundesland Rheinland-Pfalz ist insolvent. Das zuständige Amtsgericht Bad Kreuznach teilte dies am Dienstag mit.

[Aktualisiert 16.20 Uhr] Der Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück hat Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das teilte das zuständige Amtsgericht Bad Kreuznach am Dienstag mit. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Insolvenzanwalt Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner.

Die Direktorin des Amtsgerichts Brigitte Hill sagte auf RHEINPFALZ-Anfrage, insgesamt seien fünf Insolvenzanträge aus dem Komplex Frankfurt-Hahn gestellt worden, neben der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH sei zum Beispiel die HHN Aviation Security GmbH betroffen, die für Luftsicherheit zuständig ist. Die Anträge seien am Montag eingegangen und mit Zahlungsunfähigkeit der Unternehmen begründet worden, berichtete Hill. Ob tatsächlich Zahlungsunfähigkeit vorliege, müsse nun geprüft werden. Insolvenzverwalter Plathner solle dazu ein Gutachten erstellen.

Bereits im Sommer hatte ein Gläubiger des Flughafens Hahn im Hunsrück einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Bad Kreuznach gestellt, dann aber wieder zurückgezogen.

Flughafen in der Krise

Der Regionalflughafen, der mehrheitlich der chinesischen HNA-Gruppe gehört, steckt schon lange in der Krise. Ein im Sommer veröffentlichter Geschäftsabschluss weist für das Jahr 2018 einen Fehlbetrag von vier Millionen Euro aus, für 2019 waren Verluste in zweistelliger Millionenhöhe erwartet worden – und 2020 kam Corona.

Anfang 2021 hatte ein Insolvenzantrag gegen die chinesische Mutterfirma HNA für Unruhe gesorgt. Die Landesregierung sagte unter Verweis auf den chinesischen Generalkonsul in Frankfurt, der Flughafen sei davon nicht betroffen. 2017 verkaufte Rheinland-Pfalz seine Anteile von 82,5 Prozent am Flughafen an die HNA, das Land Hessen hält den Rest nach wie vor als stille Beteiligung. Dem Käufer wurden mit Erlaubnis der EU Betriebsbeihilfen, Sicherheitskosten und Investitionshilfen von insgesamt 75 Millionen Euro bis zum Jahr 2024 zugesagt. Das Geld wird immer erst rückwirkend nach dem Vorliegen der Geschäftsabschlüsse ausgezahlt.

Der Hunsrück-Flughafen Hahn hat in den vergangenen zwei Jahren keine Anträge mehr auf Auszahlung von Fördergeld des Landes Rheinland-Pfalz gestellt. Das teilte eine Sprecherin des Innenministeriums in Mainz am Dienstag mit. Das Land unterstützt den Flughafen nach eigenen Angaben gemäß der vertraglichen Vereinbarungen aus dem Verkauf der Anteile an den chinesischen Großkonzern 2017 weiterhin – bei einem Nachweis der entsprechenden Fördervoraussetzungen, wie das Innenministerium betonte.

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