Rheinpfalz Im Wald, aber weltoffen

Malerische Kulisse: Erfweiler bei Dahn.
Malerische Kulisse: Erfweiler bei Dahn.

Die Lage könnte kaum idyllischer sein: in einer Talsenke, umgeben von Wäldern, Burgruinen und den Gesteinsformationen, die dem Dahner Felsenland den Namen geben, liegt Erfweiler. 1200 Einwohner leben hier, „wo andere hinfahren, um Urlaub zu machen“, sagt Bürgermeister Walter Schwartz nicht ohne Stolz auf „sein“ Dorf.

Diese Lage nutzen die Erfweilerer schon seit Jahrhunderten zum Leben. Das Dorf ist wahrscheinlich weit älter als die 750 Jahre, die im August mit zwei fulminanten Jubiläumsfestwochenenden gefeiert werden sollen. Und zumindest zwei ganz individuelle historische Relikte des für Erfweiler typischen Alltagslebens haben sich erhalten und bieten heute besondere Termine im örtlichen Jahreskalender. Das ist zum einen die Köhlerwoche von Himmelfahrt bis Pfingsten. Dafür wird ein Kohlenmeiler errichtet und, während die Holzkohle im Inneren der Vollendung entgegenschwelt, drum herum gefeiert. Und zum anderen ist da das jährlich ausgetragene Weltmeisterschaftsturnier im „Bauernstoß“, einem Kartenspiel, das in dieser Form nur für Erfweiler überliefert ist. Allerdings ist, wie diese beiden örtlichen „Spezialitäten“ vermuten lassen könnten, Erfweiler keineswegs ein vom Rest der Welt abgehängtes Walddörfchen. In der Gemeinde sind noch Bäcker, Metzger und eine Naturheilpraxis vorhanden, zudem ein Kindergarten, eine Bücherei, Galerien und ein reiches kulturelles Leben, etliche Möglichkeiten zu Sport und Naherholung. Und es gibt schnelles Internet mit bis zu über 100 Megabit pro Sekunde, realisiert durch den Kabelanbieter Vodafone, wie der Bürgermeister informiert. „Zudem zieht die Telekom im Laufe des Jahres mittels Vectoring nach“. Auch an einer Verbesserung des Handyempfangs werde just gearbeitet, fügt Schwartz an. Ist Erfweiler an sich schon bestens versorgt, macht die räumliche Nähe zum Mittelzentrum Dahn die Wohnqualität erst richtig rund: Nur wenige Kilometer sind es vom westlichen Ortsausgang bis in die Dahner Innenstadt und vom südlichen bis Dahn-Reichenbach, wo mehrere Supermärkte zum Einkaufen einladen. Dahn selbst bietet alle Schularten, vielfältige medizinische Versorgung und Betreuung, Banken und Verwaltungsanlaufstellen. Die Dorfgemeinschaft sei, so betont der Bürgermeister, der schon seit nahezu 35 Jahren in der Kommunalpolitik engagiert ist und vor seinen inzwischen fast 14 Amtsjahren fünf Jahre als Beigeordneter aktiv war, intakt, offen und herzlich. Wer sich einbringen wolle, könne das gern tun, aber auch wer lieber ganz in Ruhe in Erfweiler leben wolle, sei willkommen. Als Beleg für diese intakte Gemeinschaft sieht Schwartz auch die effektive Zusammenarbeit für das Jubiläumsfest, das die Erfweilerer Vereine gemeinsam ausrichten. Dass das Dorf als Wohnort begehrt ist, nimmt also kaum Wunder. Leerstände im Immobilienbestand gebe es kaum, sagt Schwartz, angebotene Objekte seien in der Regel schnell verkauft. Etwa 50 Bauplätze aus privater Hand seien im Dorf verteilt noch vorhanden, die Bereitschaft der Eigentümer, sie zu verkaufen, aber derzeit nicht sehr ausgeprägt. „Ein Baugebiet, ,Am Schloßberg‘, als Ergänzung und Abrundung des letzten Neubaugebietes ,Große Äcker‘ ist in Planung – das gibt circa 15 Bauplätze. Für die von der Gemeinde gibt es aber jetzt schon mehr Anfragen als Plätze“, beschreibt Schwartz die Situation. Auch ein kleines Gewerbegebiet hat Erfweiler, aber auch hier seien alle Plätze belegt. Wer in Erfweiler sesshaft werden will, sollte also aufmerksam die Angebotslage verfolgen und wenn sich die Gelegenheit ergibt zugreifen. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor.

91-108021265.JPG
Ortsbürgermeister Walter Schwartz
Ortsbürgermeister Walter Schwartz
x