Meinung Von der Leyen wirft für weitere Amtszeit eigene Prinzipien über Bord

Ursula von der Leyen auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
Ursula von der Leyen auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

Ursula von der Leyen will noch einmal zur Chefin der EU-Kommission gewählt werden. Dafür wirft sie auch eigene Prinzipien über Bord.

Ursula von der Leyen kennt sich bestens aus im politischen Machtapparat. Sie bekleidete mehrere Ämter als Ministerin und hat auf diesem Weg immer wieder bewiesen, dass sie eine Meisterin des Krisenmanagements ist – auch in eigener Sache. Als EU-Kommissionschefin hat sie zudem großes Talent darin gezeigt, unterschiedliche Erwartungen auszutarieren, was ihr viel Respekt auch bei der politischen Konkurrenz eingebracht hat.

Kühl kalkulierende Architektin der Macht

Mit der ihr eigenen Akribie arbeitet die konservative Deutsche nun an ihrer Wiederwahl, und offenbart dabei, wie groß ihr Wille zur Macht ist. So pries sie den Green Deal immer wieder als „Herzensangelegenheit“. Doch nun scheint es ihr auf der Suche nach den nötigen Mehrheiten wenig Probleme zu bereiten, zentrale Projekte beim Umbau Europas zum klimaneutralen Kontinent rücksichtslos über Bord zu werfen. Zu groß ist der Gegenwind aus der eigenen Parteienfamilie. Damit steigt auch die Gefahr, bei der Kandidatenkür durchzufallen.

Natürlich hat Ursula von der Leyen gute Argumente auf ihrer Seite, denn die Welt hat sich in den vergangenen Jahren radikal verändert. Die Eckpunkte des Green Deals wurden festgezurrt, als die Corona-Pandemie oder der blutige Krieg mitten in Europa undenkbar waren. Die politische Konkurrenz wirft ihr Prinzipienlosigkeit vor. So präsentiert sich von der Leyen nun als kühl kalkulierende Architektin des Machbaren, gerade im Sinne der eigenen Sache.

Hier lesen Sie einen ausführlichen Hintergrund-Beitrag zu EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

x