Politik Unbehandelte Krankheiten im Lockdown: Regierung schließt Todesfälle nicht aus

Dass manche Krankheiten während des Corona-Lockdowns unbehandelt blieben, sieht die Regierung als möglichen Grund für Todesfälle
Dass manche Krankheiten während des Corona-Lockdowns unbehandelt blieben, sieht die Regierung als möglichen Grund für Todesfälle.

Die Regierung schließt nicht aus, dass Menschen während des Lockdowns gestorben sind, weil ihre Krankheiten nicht behandelt wurden.

Die Menschen hätten wegen des Coronavirus Angst gehabt, zum Arzt zu gehen. Darüber berichtet die „Augsburger Allgemeine“. Die Corona-Pandemie habe in deutschen Krankenhäusern auch bei dringlichen Fällen während des Lockdowns zu teils dramatisch weniger Behandlungen geführt. Das gehe aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der Redaktion vorliege. Nicht nur plan- und aufschiebbare Eingriffe betreffe das: Während des Lockdowns seien

auch etwa 31 Prozent weniger Herzinfarkt-Notfälle behandelt worden, 18 Prozent weniger Schlaganfälle.

Das Wissenschaftliche Institut der AOK habe ausgerechnet, dass bei den Versicherten der größten gesetzlichen Krankenkasse die Anzahl der Klinikbehandlungen im Lockdown bundesweit im Vergleich zum Vorjahr um 157.000 zurückgegangen sei. In dem Bericht heißt es, dass Jürgen Klauber, Geschäftsführer des AOK-Instituts, in den Sorgen der Patienten einen Hauptgrund für unterlassene Behandlungen sehe. „Diese starken Rückgänge in der Behandlung von echten Notfällen weisen darauf hin, dass betroffene Patientinnen und Patienten in der Phase des Lockdowns den Rettungsdienst seltener alarmiert haben“, wird Klauber zitiert. Seit Ende des Lockdowns würde die Anzahl der Behandlungen wieder steigen, läge aber weiter deutlich unter dem Vorjahreswert.

Neue Corona-Zahlen in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz sind innerhalb eines Tages acht neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Damit hatten sich bis Donnerstag (10 Uhr) seit Beginn der Pandemie 7108 Menschen mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. In der Pfalz wurden 2323 Fälle gezählt. Regional gab es die meisten Neuinfektionen in Speyer (2) und der Südwestpfalz (2). Eine weitere Infektion wurde im Rhein-Pfalz-Kreis gezählt.

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