Politik Trump: Nordkorea droht totale Zerstörung

Am Rednerpult bei den Vereinten Nationen: Trump.
Am Rednerpult bei den Vereinten Nationen: Trump.

«New York.» US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea in seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung mit der totalen Vernichtung gedroht. „Die USA haben große Stärke und Geduld, aber wenn sie gezwungen sind, sich selbst oder ihre Verbündeten zu verteidigen, haben sie keine andere Wahl, als Nordkorea total zu zerstören“, sagte Trump gestern in New York am Hauptsitz der Vereinten Nationen (UN). In Anspielung auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und dessen Raketentests sagte Trump: „Der Raketenmann ist auf einer Selbstmordmission für sich selbst und sein Regime.“ Lautes Gemurmel erfüllte den Saal der UN-Vollversammlung, als Trump seine bisher schärfste Warnung gegen Nordkorea aussprach. Trump rief die Staatengemeinschaft zur Zusammenarbeit auf, die Regierung Kims zu isolieren, bis diese ihr feindseliges Verhalten aufgebe. Das Streben des Landes nach Interkontinentalraketen und Atomwaffen bedrohe die ganze Welt. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Schwerin warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend vor einem Krieg. „Für mich, für die ganze Bundesregierung, gibt es hier nur eine diplomatische, friedliche Lösung dieses Konflikts.“ Alles ander „führt ins Unglück“. Die Vertretung Nordkoreas bei den UN teilte mit, ein „untergeordneter Diplomat“ habe die Rede Trumps verfolgt. In seiner 41-minütigen Rede knöpfte sich Trump auch Iran vor. Das 2015 von seinem Vorgänger Barack Obama geschlossene Atomabkommen mit der islamischen Republik sei peinlich, sagte Trump – und wiederholte damit Positionen aus seinem Wahlkampf. Er deutete an, die internationale Vereinbarung Mitte Oktober nicht bestätigen zu wollen. Kanzlerin Merkel hat das Atomabkommen mit Iran mehrfach als Beispiel dafür angeführt, wie eine diplomatische Lösung mit Nordkorea zu erreichen sei. In New York sprach sich später auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei seiner ersten Rede vor den UN dafür aus, das internationale Abkommen mit Iran aufrecht zu erhalten. „Es aufzugeben, wäre ein schwerer Fehler“, betonte er. Zugleich schob er Bestrebungen der US-Regierung einen Riegel vor, das Pariser Welt-Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 neu zu verhandeln. Trump hatte zuvor in seiner Rede die Maxime seines Wahlkampfmottos „Amerika zuerst“ wiederholt. Allianzen, so Trump, würden auf Basis gemeinsamer Interessen geschmiedet, man wolle sich nicht am Aufbau von (gescheiterten) Nationen beteiligt. Trump appellierte an alle Staaten, ihre Souveränität zu verteidigen und den Patriotismus in den Vordergrund zu stellen. Kommentar Seite 2

x