Corona Spahn hofft auf Impfstoff Anfang 2021

Curevac will seinen Impfstoff im ersten Halbjahr 2021 auf den Markt bringen.
Curevac will seinen Impfstoff im ersten Halbjahr 2021 auf den Markt bringen.

Das Bundesgesundheitsministerium rechnet damit, dass Impfungen gegen das Coronavirus zu Beginn des kommenden Jahres möglich sind. Viele Gesundheitsämter sind mittlerweile wieder überlastet.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte am Freitag, man gehe weiterhin davon aus, dass Anfang 2021 ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte. Der „Spiegel“ zitiert Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit den Worten, es könne Januar sein, vielleicht auch Februar oder März – oder sogar noch später.

Der Vorstandschef des Tübinger Biopharmaunternehmens Curevac, Franz-Werner Haas, rechnet mit dem ersten Halbjahr 2021, dass ein Impfstoff seiner Firma auf den Markt kommt. Curevac hatte nach der Mainzer Firma Biontec als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie bekommen.

Technische Störung am RKI

Die Ämter meldeten am Freitag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zum zweiten Mal mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Die vom RKI veröffentlichte Zahl von mindestens 11.242 Neuinfektionen lag nur geringfügig unter der bisherigen Höchstmarke vom Vortag (11.287 Fälle). Allerdings kann die aktuelle Gesamtzahl noch höher liegen, da es wegen einer technischen Störung am RKI am Donnerstag zeitweise zu Datenlücken bei der Übermittlung von Infektionszahlen aus den Bundesländern kam. Die möglicherweise fehlenden Zahlen werden laut RKI am Samstag gemeldet.

Die Anzahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Krankenhäusern steigt indes. Nach Zahlen des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin werden derzeit 1121 Patienten mit Covid-19 intensivmedizinisch behandelt. Vor einer Woche waren es noch 690, vor zwei Wochen 510 und vor einem Monat 293 gewesen. 478 Corona-Patienten werden derzeit beatmet. 21.736 Intensivbetten sind belegt, 7784 sind frei.

Ein Drittel befürwortet härtere Beschränkungen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnte für den Fall eines weiteren Anstiegs, bei 20.000 Neuinfektionen am Tag gerate die Lage außer Kontrolle. „Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen“, sagte er der „Rheinischen Post“. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, Gesundheitsämter in mehreren Städten wie in Teilen Berlins seien überlastet, könnten nicht in jedem Fall die Kontakte der Betroffenen nachvollziehen. Die Bundeswehr ist mit knapp 2000 Angehörigen im Corona-Einsatz, 1561 davon helfen den Gesundheitsämtern.

30 Prozent der Bürger befürworten nach dem ZDF-Politbarometer noch härtere Corona-Beschränkungen. 54 Prozent halten die Maßnahmen demnach für genau richtig, 14 Prozent für übertrieben.

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