Ärzte ohne Grenzen Seit 50 Jahren medizinische Nothilfe

Eine Krankenschwester von Ärzte ohne Grenzen prüft ihre Sicherheitskleidung im Einsatz während der Ebola-Epidemie 2014 in Guinea
Eine Krankenschwester von Ärzte ohne Grenzen prüft ihre Sicherheitskleidung im Einsatz während der Ebola-Epidemie 2014 in Guinea.

Während der Ebola-Krise waren sie die ersten, die Kliniken aufbauten, Kranke versorgten und Gesunde aufklärten. Während des libanesischen Bürgerkrieges blieben sie, umzingelt von Milizen. Und während des Genozids in Ruanda riefen sie die Weltgemeinschaft – erstmals und einmalig – zu einer militärischen Intervention auf. Die Rede ist von Medecins Sans Frontières (MSF), Ärzte ohne Grenzen. Die Organisation wurde vor 50 Jahren, am 21. Dezember 1971, in Frankreich gegründet.

Leid und schleppende Hilfe in Nigeria in den späten 1960er Jahren rüttelten eine Gruppe junger französischer Ärzte auf, darunter Bernard Kouchner. Die Mediziner, die mit dem Französischen Roten Kreuz vor Ort waren, wollten fortan die Hilfe unbürokratischer, medizinischer und reaktionsstärker machen – weltweit. Und es sollte mehr über die Krisen berichtet werden. Kouchner widmete sich der Arbeit für MSF mehrere Jahre, wurde erster Vorsitzender. Es gab Einsätze in Nicaragua und Südostasien. Er selbst wollte angesichts des unbeschreiblichen Elends, das er erlebt hatte, nicht nur helfen, sondern als Augenzeuge anprangern. Die Frage der Neutralität und das Ausmaß sowie die Form der Kritik an Regierungen führte letztlich zum Bruch mit seinen Nachfolgern und der Organisation.

In 70 Ländern tätig

Ärzte ohne Grenzen aber wurde über die Jahre und Jahrzehnte zu einer der größten unabhängigen Organisationen für medizinische Nothilfe. Der Verein ist in mehr als 70 Ländern der Welt tätig und mehrfach preisgekrönt – darunter mit dem Friedensnobelpreis 1999. Allein die deutsche Organisation erhielt 2020 rund 217 Millionen Euro private Spenden. „Bis heute ist unsere Haltung, dass sich der Umfang unserer Projekte nur nach dem Bedarf richten soll, nicht nach der Höhe der eingegangenen Spenden“, so das Credo der Helfer.

x