Corona Schutzmasken-Pflicht: Quer durch Deutschland unterschiedlich

Schutzmasken können auch bunt sein: hier ein Taxifahrer in Haiti.
Schutzmasken können auch bunt sein: hier ein Taxifahrer in Haiti.

Bundesminister Altmaier warnt vor einem Flickenteppich der Regeln zum Schutz gegen Covid-19. In Sachsen gilt schon ab diesem Montag eine Maskenpflicht. In Paris soll jeder Bürger eine wiederverwendbare Maske kostenlos erhalten.

Vor dem Beginn erster Lockerungen in der Corona-Krise hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier Bund und Länder zu mehr Einigkeit aufgerufen. „Wir dürfen nicht durcheinanderlaufen wie ein Hühnerhaufen und uns gegenseitig abwechselnd mit Verschärfungen und Lockerungen überbieten“, mahnte der CDU-Politiker in der „Bild am Sonntag“. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hingegen sieht in unterschiedlichem Vorgehen „kein Problem“, wie er der „Welt am Sonntag“ sagte.

In Sachsen wird an diesem Montag eine Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Geschäften eingeführt. Zugleich lässt die Landesregierung wieder öffentliche Gottesdienste zu, die andernorts verboten bleiben. Auch Mecklenburg-Vorpommern schreibt einen Mund-Nasen-Schutz im Nahverkehr vom 27. April an vor. Daneben gibt es einzelne Städte und Kommunen, die diesen Weg gehen: Jena (Thüringen), Sulz am Neckar (Baden-Württemberg) und Wolfsburg (Niedersachsen).

Altmaier: Milliarden Masken benötigt

Polizeigewerkschaften forderten am Wochenende eine bundesweite Tragepflicht. Die Bundesregierung lehnt dies bisher ab. Sie beschränkt sich darauf, Schutzmasken beim Einkaufen sowie im öffentlichen Nahverkehr zu empfehlen. Hintergrund ist der Mangel an Masken, vor allem solchen, die tatsächlich medizinischen Schutz gewähren.

„Wenn wir allen Menschen in Deutschland das Arbeiten, Einkaufen und Busfahren mit Mundschutz ermöglichen möchten, brauchen wir zwischen acht und zwölf Milliarden Masken pro Jahr“, sagte Wirtschaftsminister Altmaier. Wo die Masken herkommen und wer sie bezahlt, blieb offen. Ein Produktionsstab sei in Altmaiers Ministerium angesiedelt. „Unser Ziel ist es, dass wir schon in der zweiten Sommerhälfte Millionen OP-Masken und Mundschutze in Deutschland produzieren können“, sagte der Minister.

Paris gibt Masken aus, Dresden auch

In Paris hingegen sollen schon demnächst mehr als zwei Millionen wiederverwendbare Masken kostenlos verteilt werden, wie am Sonntag verlautete. Bis Ende April sollen zunächst eine halbe Million wiederverwendbarer Masken verfügbar sein, kündigte Bürgermeisterin Anne Hidalgo an. Sie würden über die Apotheken verteilt.

Die Frage nach Schutzmasken stellt sich auch, da in Sachsen, Berlin und Brandenburg an diesem Montag die ersten Abschlussklassen für Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen in die Schulen zurückkehren. In Sachsen werden „Hygiene-Starterpakete“ mit Desinfektionsmittel und Schutzmasken verteilt. Die Stadt Dresden gibt von diesem Montag an 200.000 Schutzmasken aus: an der Goldenen Pforte des Rathauses.

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