Kryptokunst Sammelbildchen vom Geheimdienst: Wie der BND auf den Hund gekommen

Mal mit Kappe, mal mit Brille: 999 einzigartige Hundebilder wurden vom Computer generiert.
Mal mit Kappe, mal mit Brille: 999 einzigartige Hundebilder wurden vom Computer generiert.

Der BND macht jetzt auch digitale Kunst. Wie mit einem Blockchain- und Kryptoprojekt Nachwuchskräfte gewonnen werden sollen.

Bilder von gelangweilten Affen im Comic-Stil waren zeitweise im Internet heißt begehrt. Die Motive des „Bored Ape Yacht Club“ gab es als sogenanntes NFT (non fungible token, nicht austauschbare Wertmarke) zu kaufen. Das sind digitale Kunstwerke, deren Einzigartigkeit und Besitzverhältnisse in einer Datenbank dokumentiert sind. Man kann NFTs sammeln oder damit handeln und auf einen Wertzuwachs spekulieren. US-Promis stürzten sich auf die Affen, wollten zu dem erlesenen Kreis der Besitzer zählen und machten teils irrwitzige Beträge für das virtuelle Luxusgut locker.

Auch der Bundesnachrichtendienst macht neuerdings in digitaler Kunst. „Dogs of BND“ werden die Sammelbildchen genannt, sie zeigen 999 lustige Comic-Hunde mit Spionage-Hintergrund gewissermaßen. Sie sind inspiriert von den Vierbeinern, die beim BND Dienst tun und beispielsweise die Außenstellen mit bewachen. Auf Instagram erfreuten sich Fotos von ihnen großer Beliebtheit, erklärt der BND.

Irgendwas mit Blockchain

Ja, selbst ein ansonsten im Verborgenen arbeitender Geheimdienst muss heutzutage in den sozialen Medien präsent sein. Dort geht es vor allem darum, als moderner Arbeitgeber aufzutreten und fähigen Nachwuchs zu gewinnen. Und hier kommen die Hundebilder ins Spiel. Künftige Cyberexperten sollten animiert werden, bei der „Blockchain challenge“ mitzumachen. Blockchain ist eine Art öffentliches Online-Register, wo Transaktionen mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder eben der Handel von NFTs abgewickelt werden. Wer sich damit etwas auskennt, konnte Anfang Juni eine vom BND gelegte digitale Spur verfolgen, die Hunde-Kollektion aufstöbern und sich sein exklusives Kunstwerk sichern.

Das kleine Rätsel hat offensichtlich wie erhofft Aufmerksamkeit in der Szene erregt: Inzwischen seien alle angebotenen NFT vergeben, teilt der BND mit. Für die computergenerierten Motive wurde lediglich ein symbolischer Preis von einem Bruchteil eines Cents fällig. Anders als damals bei den gelangweilten Affen ist auch noch kein überhitzter Handel auf den einschlägigen Plattformen festzustellen.

Besitzer von „Dogs of BND“, die nun eine Karriere als Spion anstreben, sollten allerdings Folgendes bedenken: Die auffälligen Hunde sind eigentlich als prestigeträchtiges Profilbild in den sozialen Netzwerken gedacht. Zu einer Geheimidentität passt das nicht so gut.

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