Politik Kommentar: Wagen sie den Machtkampf?

Geht die AfD gegen die Teilorganisation „Flügel“ um Björn Höcke vor?
Geht die AfD gegen die Teilorganisation »Flügel« um Björn Höcke vor?

Die AfD steht vor einer Zerreißprobe. Einige Parteigänger wachen langsam auf und wollen gegen die Extremisten vorgehen. Vielleicht ist es dafür längst zu spät.

Zu lange haben sie angestrengt weggeschaut, die Jörg Meuthens, die Uwe Junges und viele andere in der erweiterten AfD-Führung.

Sie wollten nicht sehen, wie diese Partei unterwandert ist und weiterhin wird von Extremisten. Und von jenen, die der rheinland-pfälzische AfD-Fraktionsvorsitzende Uwe Junge als „unwählbare Dumpfbacken und Opportunisten“ bezeichnet.

Die Bewertung der Verfassungsschützer, dass die AfD-Teilorganisation „Flügel“ eine „gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“ ist, haben sie als „ideologisches Geschwurbel“ abgetan, wie beispielsweise die Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Alice Weidel.

Der Einschätzung des AfD-Grandseigneurs Alexander Gauland, „Flügel“-Frontmann Björn Höcke sei „in der Mitte der Partei“, haben sie zumindest öffentlich nicht widersprochen.

Ein ganzer Strauß von Irrungen und Wirrungen. Es mag sein, dass einigen in der AfD langsam ein Licht aufgeht, mit wem sie sich da eingelassen haben. Vielleicht begreifen sie allmählich, dass mit Extremisten keine Politik zu machen ist. Punkt.

Dann aber müssen sie den Machtkampf suchen. Sie müssen mindestens die „Flügel“-Leute aus der Partei werfen. Irgendwelche halbgaren Kompromisse und Einhegungsstrategien reichen schon lange nicht mehr.

Ob die Jörg Meuthens und Uwe Junges die Kraft und den Willen dazu aufbringen? Die Zweifel sind groß.

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