Gütersloh Keine Entscheidung über Betriebsaufnahme bei Tönnies – Corona-Hygienekonzept

In dem rund vierstündigen Arbeitstreffen sei vereinbart worden, Techniker auf das Betriebsgelände zu schicken.
In dem rund vierstündigen Arbeitstreffen sei vereinbart worden, Techniker auf das Betriebsgelände zu schicken.

[Aktualisiert 15 Uhr] Über eine Wiederaufnahme der Produktion am Hauptstandort des Fleischproduzenten Tönnies ist noch keine Entscheidung gefallen. Nach Beratungen über ein Hygienekonzept des Branchenführers am Donnerstag in Gütersloh sagte die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher (FDP) vor Journalisten, für eine Gesamtbewertung sei es noch zu früh. Wann das Werk in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh wieder die Produktion anlaufen lassen könne, sei noch unklar. „Wir haben alle ein großes gemeinsames Ziel: Sicherheit vor Schnelligkeit“.

Das „zweite große Ziel“ sei, das man „gemeinsam wieder ins Geschehen kommt.“ In dem rund vierstündigen Arbeitstreffen sei vereinbart worden, Techniker auf das Betriebsgelände zu schicken. Sie sollten „verschiedene Maßnahmen zum vorbereitenden Infektionsschutz montieren“. Details nannte die Regierungspräsidentin zunächst nicht. An der nicht-öffentlichen Sitzung hatten auch Vertreter weiterer Behörden, Unternehmen und Hygiene-Experten teilgenommen.

Nach einem Corona-Massenausbruch war das riesige Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück vor drei Wochen - verfügt zunächst bis 17. Juli - geschlossen worden. Rund 1400 Arbeiter des Werks hatten sich nachweislich mit dem Virus infiziert. Vor der Schließung des Werkes wurden nach früheren Angaben täglich etwa 20.000 bis 25.000 Schweine dort geschlachtet.

Am Donnerstagmorgen Vertreter von Behörden und Unternehmen über eine Wiederaufnahme der Produktion diskutiert. Tönnies hatte dazu ein Hygienekonzept vorgelegt, das in der nicht-öffentlichen Sitzung nun genau unter die Lupe genommen werde, sagte ein Sprecher des Kreises Gütersloh am Donnerstag zu Beginn der Runde. Mit einer endgültigen Entscheidung sei in dem Arbeitstreffen noch nicht zu rechnen, eher mit einem Zwischenergebnis. „Es ist nicht zu erwarten, dass der Knoten heute durchschlagen wird.“

An der Arbeitssitzung nehmen dem Kreissprecher zufolge auch das Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Detmold sowie Hygiene-Experten teil. Für das komplexe Thema habe man verschiedene Arbeitsgruppen eingerichtet - etwa zur Werkslüftung - die nun ihre Ergebnisse vorlegen sollten. Der Bonner Hygiene-Experte Martin Exner hatte die Luftumwälzung in dem Werk als möglichen Faktor für die Virusausbreitung benannt und Hochleistungsfilter und UV-Bestrahlung empfohlen.

x