Meinung Großes Eskalationspotenzial

Ein bewaffnetes Mitglied der Huthi-Miliz.
Ein bewaffnetes Mitglied der Huthi-Miliz.

Der EU-Militäreinsatz im Roten Meer ist richtig. Doch die grundsätzlichen Probleme wird er nicht lösen.

Das letzte Argument für die EU-Marinemission im Roten Meer haben die Huthi-Milizen selbst geliefert. Nur Stunden vor dem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel beschossen die selbst ernannten Freiheitskämpfer erneut ein Frachtschiff. Seit Monaten bedrohen sie eine der wichtigsten Routen des globalen Handels, die Europa mit Asien verbindet. Die Industrienationen hatten kaum eine andere Wahl, als auf diese Angriffe zu reagieren.

Gefahr eines Flächenbrands

Allerdings darf sich der Westen keinen Illusionen hingeben. An den Grundproblemen im spannungsgeladenen Nahen Osten wird der Einsatz nichts ändern. Auch nicht, wenn die USA und Großbritannien die Stellungen der Huthi im Jemen direkt bombardieren. Ungelöst bleiben die Palästina-Frage, der Terror der Hamas oder das brutale israelische Vorgehen in Gaza. Ganz zu schweigen von der iranisch-saudischen Rivalität, die in vielen Ländern erst die Grundlage für das Erstarken von Terrorgruppen wie den Huthis geschaffen hat.

In der Feindschaft zwischen Teheran und Riad liegt zudem die große Gefahr, dass der Konflikt zu einem unkontrollierbaren Flächenbrand eskaliert. Die vom Iran unterstützten Huthi könnten nicht nur ihre Angriffe auf die Schiffe weiter fortsetzen, sondern beginnen, gezielt US-Militärstützpunkte in Saudi-Arabien zu attackieren. Damit wäre das saudische Königreich direkt betroffen und die Region stünde in Flammen.

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