Amsterdam Eklat bei Klima-Demo: Rangelei mit Thunberg wegen Israel-Kritik

Auf der Bühne kam es zu einer Rangelei zwischen Thunberg und einem Klimaaktivisten.
Auf der Bühne kam es zu einer Rangelei zwischen Thunberg und einem Klimaaktivisten.

Klimaaktivistin Greta Thunberg nutzt eine Kundgebung, um erneut einseitig Partei für Palästina zu ergreifen.

Schon wieder hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg (20) mit einem pro-palästinensischen Auftritt Empörung ausgelöst. Der Präsident der Deutsch-israelischen Gesellschaft, Volker Beck, bezeichnete am Montag ihre Äußerungen bei einer Klima-Großdemo in Amsterdam als das „Ende von Greta Thunberg als Klimaaktivistin“. „Ab jetzt hauptberuflich Israelhasserin“, fügte er in seiner Kritik im Onlinedienst X hinzu.

Thunberg war am Sonntag bei einer Klima-Demonstration im niederländischen Amsterdam mit zehntausenden Teilnehmern aufgetreten. Dabei trug sie ein schwarz-weißes Palästinensertuch und sagte unter anderem: „Als eine Bewegung für Klimagerechtigkeit müssen wir die Stimmen derjenigen hören, die unterdrückt werden und die für Freiheit und volle Gerechtigkeit kämpfen.“

Palästina-Aktivistin auf der Bühne

Gut 85.000 Menschen hatten sich nach Angaben der Polizei an dem Klimamarsch beteiligt. Dass Thunberg dabei erneut zur Lage im Gazastreifen Stellung bezog, traf offenbar nicht bei allen Teilnehmern auf Unterstützung. Während der Ansprache der Schwedin kam ein älterer Demonstrant auf die Bühne, zog Thunbergs Mikrofon an sich und rief hinein: „Ich bin für eine Klima-Demonstration hierher gekommen und nicht für politische Ansichten.“

Mit Thunberg auf der Bühne stand auch die Aktivistin Sara Rachdan, eine palästinensische Doktorandin, die in Amsterdam lebt. Nur zwei Tage nach dem Massaker an rund 1200 Bürgern Israels durch die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober hatte Rachdan auf Instagram geschrieben: „Endlich gehen die Palästinenser gegen die Besatzung vor.“ Auf Instagram teilt sie außerdem bis heute den in Deutschland seit Kurzem verbotenen Slogan „From the River to the Sea“ – der Spruch („Vom Fluss bis zum Meer“) bedeutet, dass die Palästinenser das ganze Gebiet zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer erhalten sollen – eine Forderung, die nur erfüllt wäre, wenn Israel ausgelöscht wird.

Am Montag gingen die Organisatoren der Demonstration auf Distanz zu der Palästina-Aktivistin. Rachdan selbst erklärte, dass sie nicht als Rednerin eingeladen worden sei, sondern über eine andere Rednerin Zugang zum Podium erhalten habe.

Fridays for Future Deutschland distanziert sich

Und doch war es nicht das erste Mal, dass Greta Thunberg und die internationale Organisation von Fridays for Future mit einer einseitigen Positionierung gegen Israel und für Palästina auffielen. Dabei blieb es auch in der Vergangenheit nicht bei Kritik an dem massiven israelischen Gegenangriff auf Ziele im Gazastreifen, bei dem nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Terrororganisation Hamas bereits mehrere Tausend Menschen starben. Und die von der Hamas ermordeten und entführten Israelis wurden mit keinem Wort erwähnt.

Die deutsche Fridays-for-Future-Organisation bezog in den vergangenen Wochen wiederholt Stellung gegen Antisemitismus und distanzierte sich von gegen Israel gerichteten Äußerungen ihres internationalen Dachverbands.

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Kommentar: Greta Thunbergs Palästina-Problem

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