Klimaschutz Deutschland holt beim Klimaschutz etwas auf

Norwegen und Dänemark setzen stark auf erneuerbare Energien wie die Windkraft. Dagegen ist der Ausbau in Deutschland ins Stocken
Norwegen und Dänemark setzen stark auf erneuerbare Energien wie die Windkraft. Dagegen ist der Ausbau in Deutschland ins Stocken geraten. Das Foto zeigt den Windpark Arkona in der Ostsee.

Dänemark, Schweden und Norwegen sind laut einem internationalen Ranking Vorreiter beim Klimaschutz. Deutschland macht in der Liste im Vergleich zum Vorjahr sechs Plätze gut und liegt nun auf Platz 13.

In einem am Dienstag vorgestellten Länder-Vergleich der Organisation Germanwatch und des New Climate-Instituts belegen die drei skandinavischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen die Plätze vier bis sechs. Die drei ersten Ränge bleiben wie in den Vorjahren symbolisch unbesetzt, weil den Autoren zufolge noch kein Land ausreichend Engagement zeigt, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. Deutschland belegt im Klimaschutz-Index den 13. Rang.

Der auf dem UN-Klimagipfel in Glasgow vorgestellte Index vergleicht die Klimaschutz-Bemühungen von 60 Ländern, die für 90 Prozent des globalen Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich sind. Bewertet werden die Treibhausgasemissionen, der Ausbau erneuerbarer Energien, der Energieverbrauch und die Klimapolitik. Den Angaben zufolge wirken 500 Expertinnen und Experten an dem Klimaschutz-Index mit, der seit 2005 alljährlich veröffentlicht wird.

Deutschland: Höhere Ziele, aber viele Schwächen

Die um sechs Ränge verbesserte Platzierung Deutschlands sei vor allem auf recht gute Trends bei den Emissionen vor der Corona-Pandemie und die im vergangenen Sommer beschlossene Anhebung der CO2-Ziele zurückzuführen, hieß es. Problematisch hingegen sei unter anderem das hohe Emissionsniveau pro Einwohner und der zuletzt massiv stockende Ausbau der erneuerbaren Energien. Studien-Mitautor Jan Burck von Germanwatch kritisierte, noch gebe die deutsche Politik keine ausreichenden Antworten, wie das Land seine Klimaziele erreichen wolle. Prognosen zufolge werde das Ziel für 2030, die CO2-Emissionen um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, „krachend verfehlt“.

China rutscht vier Plätze ab

China, der größte Treibhausgas-Produzent weltweit, rutscht vier Plätze auf Rang 37 ab. Besonders problematisch sind den Angaben zufolge dort die hohen Emissionen und die bisher sehr schlechte Energieeffizienz. Sehr gut sei hingegen der Trend bei den erneuerbaren Energien. In dieser Kategorie liege das Land mit Rang 23 auch vor Deutschland.

USA rücken sechs Plätze vor

Beim zweitgrößten Emittenten, den USA macht sich laut dem Index das erste Jahr unter Präsident Joe Biden positiv bemerkbar. Im Vorjahr Schlusslicht, klettere das Land nun in der Gesamtwertung um sechs Plätze auf Rang 55.

„Die Verbesserung im Index ist bisher ausschließlich auf die deutlich bessere Politikbewertung und das neue Klimaziel für 2030 zurückzuführen“, erläutert Niklas Höhne vom New Climate Institute. Es werde sich in den kommenden Jahren zeigen müssen, ob Bidens Politik auch tatsächlich Früchte trage. Schlusslichter im Index sind Iran, Saudi-Arabien und Kasachstan.

Lesen Sie auch: Klimaschutz: Keine Zeit für Spiel auf Zeit

x