Rheinland-Pfalz Im März soll das Impftempo verdoppelt werden

Die 70-Jährigen müssen sich noch etwas gedulden mit ihrer Corona-Schutzimpfung: Mitte/Ende März sollen sie sich anmelden können.
Die 70-Jährigen müssen sich noch etwas gedulden mit ihrer Corona-Schutzimpfung: Mitte/Ende März sollen sie sich anmelden können.

Während für Grundschullehrkräfte und Erzieher schon nächste Woche die Corona-Impfungen starten und auch Polizeikräfte seit Donnerstag geimpft werden, müssen über 70-Jährige sowie Ärzte und Zahnärzte aus derselben Prioritätsgruppe 2 noch warten. Derweil entspannt sich die Lage in den Altenheimen, die Zahl der Neuinfektionen allgemein aber steigt.

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) informierte am Donnerstag in Mainz zusammen mit Impfkoordinator Alexander Wilhelm über die Impfsituation im Land: 70- bis 79-Jährige können sich voraussichtlich Mitte/Ende März für einen Impftermin registrieren. Rund 360.000 Menschen werden dazu per Post informiert. Für sie sind die Impfstoffe von Biontech und Moderna vorgesehen.

Die meisten Senioren in Heimen jetzt geschützt

Die Lage in den Altenheimen hat sich entspannt. In Rheinland-Pfalz grassierte das Virus in der zweiten Pandemie-Welle unter den Heimbewohnern anteilsmäßig deutlich stärker als im Rest der Bevölkerung. Noch im Dezember habe es in den 474 Einrichtungen hierzulande rund 2000 Infizierte gegeben. Deren Anzahl sank bis zum 17. Februar auf 428 und aktuell auf 265. Die Zweitimpfungen sollen diese Woche beendet sein. Dann seien dort 80 Prozent der Senioren und rund 70 Prozent der Mitarbeiter geschützt. Weitere Impfwillige sollen in einer zweiten Runde versorgt werden. Für Lockerungen der Besuchsregeln in den Einrichtungen sieht die Ministerin auch angesichts der Mutationen noch keinen Spielraum.

Das Pilotprojekt für die Impfung der rund 20.000 über 80 Jahre alten bettlägerigen Menschen durch die Hausärzte beginnt ebenfalls am Montag. Bis Ende April soll allen Betroffenen ein Angebot gemacht sein. Den Anfang machen vier Hausarztpraxen – für die Pfalz in Münchweiler (Kreis Südwestpfalz). Los geht es zunächst mit 40 Patienten. Wann Arztpraxen Corona-Impfungen in großem Stil für alle Patienten übernehmen, ist offen.

Polizei organisiert sich selbst

Weitere Berufsgruppen aus der Prioritätsgruppe 2 sind jetzt dran: seit Donnerstag die Polizei, die ihre eigene Impforganisation hat. Den Anfang machten fast 180 Polizisten, die in den vier internen Zentren arbeiten: unter anderem bei der Bereitschaftspolizei in Enkenbach-Alsenborn (Kreis Kaiserslautern). Rund 11.000 Beschäftigte – mehr als 80 Prozent – hätten sich für die Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca gemeldet.

Alle rund 2000 Beschäftigte im Justizvollzug können sich in den nächsten Tagen impfen lassen: zentral im Justizvollzugs-Krankenhaus in Wittlich. Gefangene sind noch nicht an der Reihe. An der Reihe sind ab Montag Grund- und Förderschullehrkräfte sowie Beschäftigte in Kindergärten: Rund 58.000 Personen können ab Samstag online einen Termin vereinbaren (www.impftermin.rlp.de). Bis Ostern soll jeder einen Termin haben. In die Vorranggruppe 2 gehören unter anderem auch Ärzte und Zahnärzte, sowie Hebammen und Personal in Rehakliniken oder im Gesundheitsdienst, die im März Termine erhalten sollen.

Ende März zehn Prozent der Bevölkerung geimpft?

Nicht alle Krankenhäuser haben dagegen bisher Impfstoff für ihre Beschäftigten der höchsten Vorranggruppe bekommen. Erst in den nächsten zwei Wochen werden alle Häuser für die „Prio-1“ beliefert sein. In Rheinland-Pfalz wurden bislang rund 330.000 Impfdosen verabreicht. Täglich maximal 10.900. Zurzeit sind 95.000 Dosen verfügbar – 70.000 sind für nächste Woche verplant. Bis Ende März seien von drei Herstellern 350.000 weitere Dosen zu erwarten – damit könnte im März so viel geimpft werden wie zuvor in acht Wochen. Und damit könnten Ende März dann knapp zehn Prozent der Bevölkerung mindestens einen Piks erhalten haben.

Die Suche nach den Dränglern

Zu Impfdränglern sei stichprobenartig in den Impfzentren kontrolliert worden. „Alles negativ“, so die Ministerin. Wie viele Proben das waren, wollte sie auf Anfrage nicht sagen. Wenn in einem Impfzentrum Impfstoff übrig bleibe, solle dieser nur an Menschen aus der Prioritätengruppe 1 abgegeben werden. In Einzelfällen könnten solche Reste auch an andere gegeben worden sein, sagte Impfkoordinator Alexander Wilhelm. Eine Liste darüber gebe es nicht. Über strafrechtliche Sanktionen werde auf Bundesebene beraten.

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