Pfälzerwald Das große Südpfälzer Hüttenquiz: Die Auflösung
1. Die Kolpinghütte bei Ranschbach hat ein Festnetztelefon mitten im Wald. Wieso?
Richtig ist Antwort B: Sicherheitsauflage für einen Politikerbesuch
Die Kolpinghütte war im Jahr 1984 neu erbaut worden und Heiner Geißler, damals CDU-Generalsekretär, nahm dies zum Anlass, ein Schlachtfest für die deutschen Fremdsprachensekretäre Mitte Oktober 1985 auf der Kolpinghütte auszurichten. Sein Personenschutz machte es zur Sicherheitsauflage, dass die Feierlichkeit nur stattfinden könne, wenn die Hütte auch über einen Festnetzanschluss verfügt, erzählt Carsten Seibert von der Kolpingfamilie Landau. Binnen zwei Wochen wurden die „Telefon-Strippen“ von Birkweiler ausgehend zur Hütte verlegt.
2. Die Ringelsberghütte bei Frankweiler ist bei Kindern beliebt. Was findet sich auf dem dortigen Spielplatz?
Richtig ist Antwort B: Ein Holzlaster zum Spielen
Wegen des kurzen Anmarsches von zwei Kilometern ist die Hütte ein idealer Anlaufpunkt für Familien. Und besonders der Spielplatz mit seinem Holzlaster, einer Rutsche und Schaukeln kommt gut bei den Kleinen an, weiß Eva Heß vom Pfälzerwald-Verein Frankweiler.
3. Der Hüttenbrunnen bei Edenkoben hat eine kulinarische Besonderheit zu bieten. Welche?
Richtig ist Antwort C: Das wohl größte Cordon Bleu der Umgebung
Stolze 757 Gramm bringt das Cordon Bleu auf die Waage, wie Hüttenbetreiber Miguel Gutierrez berichtet und gleich ein Beweisfoto mitschickt. Zudem sei der Hüttenbrunnen wohl das einzige Wanderdomizil der Region, in dem es Softeis gibt.
4. Die Böchinger Hütte im Pottaschtal hat ein Maskottchen. Welches?
Richtig ist Antwort A: Eine Elwetritsche
Bei der Böchinger Hütte hat sich eine Elwetritsche, genauer die Spezies Hangtritsche, niedergelassen. Für den Pfälzer Urvogel, manche verpönen ihn als Fabeltier, hat der Pfälzerwald-Verein extra Edelkastanien als exklusive Speise gepflanzt, berichtet Vorstandsmitglied Ernst Fuchs. Die Tritsche begrüßt die Gäste gleich neben der Theke. Die von einem Kunstschlosser gefertigte Metallfigur war ein Geschenk der Böchinger Vereine zum 50-jährigen Bestehen der PWV-Ortsgruppe.
5. Die Rietaniahütte bei Rhodt wurde früher für andere Zwecke genutzt. Was war die Blockhütte einst?
Richtig ist Antwort C: Ein Schützenheim
Das „Schiesshaus“ wurde 1932 vom Militär- und Kriegerverein gebaut, der im Talgrund einen Schießstand betrieben hatte. Nach seiner Wiedergründung 1947 suchte der Wander- und Musikclub Rietania einen Vereinsraum und konnte das leerstehende „Schiesshaus“ im Clausenthal übernehmen. Es ist der heutige Gastraum der Ritaniahütte, wie die Vereinsmitglieder Adrian Bock und Nicola Hoffelder berichten.
6. Unter welchem anderen Namen ist die Siebeldinger Hütte bei Eußerthal noch bekannt?
Richtig ist Antwort B: Geldmünzhütte
Die Siebeldinger Hütte gehört der Ortsgruppe Siebeldingen/Birkweiler des Pfälzerwald-Vereins. Gleich nach der Gründung des Vereins kam der Gedanke auf, eine Hütte zu bauen. Zuerst hatte der Verein den benachbarten Hohenberg bei Birkweiler ins Auge gefasst. Die Genehmigung an dieser Stelle wurde jedoch versagt, und der Verein fand schließlich im Hinterwald von Eußerthal einen geeigneten Standort – an der Geldmünzquelle, der die Hütte ihren Beinamen verdankt.
7. In der St. Annahütte bei Burrweiler gibt es ein Wandgemälde. Was ist darauf zu sehen?
Richtig ist Antwort C: Der Teufel, der hinter „seinem“ Berg hervorschaut
„Der Berg trägt meinen Namen, doch nützt mir das nicht viel, denn viele Pilger kamen mit einem höheren Ziel.“ Dies steht auf dem Wandgemälde im Inneren der Hütte, die in Nachbarschaft der St. Annakapelle liegt, wie Heinz Lambert, Vorsitzender des Pfälzerwald-Vereins Burrweiler, sagt. Denn jedes Jahr finden Wallfahrten auf den Annaberg statt, einem Bergvorsprung am Osthang des Teufelsbergs.
8. Beim Dernbacher Haus landet etwas aus der Luft fast direkt vor der Tür. Wer oder was?
Richtig ist Antwort B: Gleitschirmflieger
Die Duddefliecher, der Südpfälzer Gleitschirmflieger-Club, haben einen ihrer Landeplätze in unmittelbarer Nähe des Dernbacher Wanderdomizils, wie Hüttenwirt Werner Püngeler informiert. Benannt ist er nach Heiner Geißler, der nicht nur bekannter CDU-Politiker, sondern auch begeisterter Gleitschirmflieger war und zu den Gründungsvätern des Clubs gehörte.
9. Die Kletterhütte am Asselstein bei Annweiler liegt gleich an zwei Premiumwanderwegen. Am Richard-Löwenherz-Weg und am ...?
Richtig ist Antwort A: Turm- und Felsenweg
Die 21,5 Kilometer lange Rundtour wurde erst dieses Frühjahr eröffnet, freut sich Betreiberin Michaela Stephan über den neuen Wanderweg. Dieser lässt sich von Waldhambach oder Waldrohrbach aus starten. Zudem lässt sich der Weg in einen nördlichen und einen südlichen Teil, jeweils als Rundweg, aufteilen. Im nördlichen Teil werden auch die Klettererhütte und der Asselstein angelaufen.
10. Die Totenkopfhütte bei Maikammer wurde einst von einer Verbrecherbande in Brand gesetzt. Wie wurde deren Anführer genannt?
Richtig ist Antwort B: Al Capone von der Pfalz
Die Kimmelbande hatte zwischen 1957 und 1961 bei Einbrüchen in der Pfalz 150.000 Mark erbeutet, 187 Delikte gingen auf ihr Konto. Und die Polizei tappte im Dunkeln. Ihr Anführer Bernhard Kimmel inszenierte sich als edler Verbrecher á la Schinderhannes und wurde zum Medienstar. So bekam er den Beinamen „Al Capone von der Pfalz“. In der Silvesternacht 1960/1961 brach die Bande in die Totenkopfhütte ein und zündete sie an, wie Robert Straßner, Vorsitzender der Pfälzerwald-Vereins Maikammer-Alsterweiler, die Geschichte in Erinnerung ruft. Die Nacht endete mit einem Mord. Denn von dort aus zog die Bande zur einen Kilometer entfernten Hellerhütte, wo ein Bandenmitglied den Hüttenwirt erschoss, der dort übernachtete.
11. Mit welchem Naturfreundehaus hat der Kiesbuckel bei Frankweiler eine Hüttenfreundschaft?
Richtig ist Antwort C: Michael-Schuster-Hütte im Allgäu
Der Kiesbuckel wird von den Naturfreunden Landau betrieben, wie Vorsitzender Klaus Zimmermann informiert. Naturfreunde-Ortsgruppen gibt es in ganz Deutschland, nicht nur in bergigen Regionen. Aber natürlich sind die ersten beiden Hütten frei erfunden. Die Michael-Schuster-Hütte liegt in 1200 Meter Höhe in Sonthofen.
12. Die Nellohütte bei Rhodt verdankt ihren Namen einem skurrilen Gerät. Was soll dieses angeblich vollbringen?
Richtig ist Antwort B: Übelriechenden Blähungen Maiglöckchen-Duft verleihen
Dieser Vereins- und Hüttenname muss in einer feucht-fröhlichen Runde entstanden sein, schätzt Vorstand Günter Brauch und zeigt ein Flugblatt aus dem Jahr 1923, das eingerahmt an der Wand der Hütte hängt. Angepriesen wird darauf ein Nello-Apparat, der in den menschlichen After eingeführt werden soll, um Blähungen geräuschlos zu machen und Wohlgeruch zu verleihen – wahlweise Rosen-, Veilchen-, Narzissen- oder Maiglöckchen-Duft. Ein Exemplar ist in der Hütte zu besichtigen.
13. Die Trifelsblickhütte bei Gleisweiler hat eine große Auswahl einer Speise, woraus auch ihr Spitzname resultiert. Wie lautet dieser?
Richtig ist Antwort A: Kuchenhütte
Die Trifelsblickhütte ist beliebt wegen ihrer hausgemachten Gemüsesuppe und ihres großen Angebots an selbst gebackenen Kuchen. Daher resultiert auch der Spitzname, wie Harry Kühlmeyer, Vorsitzender des Pfälzerwald-Vereins Gleisweiler, berichtet.
14. Die Landauer Hütte bei Dernbach war Drehort für einen Ludwigshafener „Tatort“. Wie war der Titel?
Richtig ist Antwort C: Der Wald steht schwarz und schweiget
Der SWR hat im Sommer 2011 einige Tage auf der Landauer Hütte für den „Tatort“ gedreht. Der damalige Vorsitzende des Pfälzerwald-Vereins Landau, Erich Dieringer, spielt darin sogar mit. Er mimt den Wirt der „Teufelsküche“. Dafür wurde im Außenbereich der Landauer Hütte alles abgeklebt und zur „Teufelsküche“ umbenannt. Sogar die Wegweiser wurden abmontiert, wie Dieringer berichtet.
15. Neben dem Kalmithaus bei Maikammer steht ein Bauwerk, das für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Um was handelt es sich?
Richtig ist Antwort B: Wetterbeobachtungsturm
Die Kalmit ist mit 673 Metern Höhe der höchste Berg des Pfälzerwalds. Der dortige Turm dient seit 2007 als Wetterstation – wie auch schon bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wegen der dortigen exponierten Lage. Zudem nutzen das Polizeipräsidium Rheinpfalz und Amateurfunker den Turm als Funkstelle und er dient als Fernsicht-Messstation. Laut Kalmithaus-Geschäftsführer Gerd Waldschaks ist der Funkturm historisch unbeleuchtet.