Pfalz Nach der BASF-Explosion: Propylen-Pipeline wieder in Betrieb

Der zerstörte BASF-Rohrgraben im Landeshafen Nord, aufgenommen kurz nach dem Explosionsunglück im Oktober 2016. Foto: BASF
Der zerstörte BASF-Rohrgraben im Landeshafen Nord, aufgenommen kurz nach dem Explosionsunglück im Oktober 2016.

Der Chemiekonzern BASF nimmt den bei dem tödlichen Explosionsunglück vom 17. Oktober 2016 zerstörten Rohrgraben im Landeshafen Nord nach und nach wieder in Betrieb. Seit dieser Woche könne die Propylen-Pipeline wieder benutzt werden, sagte BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel am Donnerstag auf der Halbjahres-Pressekonferenz des Unternehmens. Propylen ist einer der wichtigsten Grundstoffe der chemischen Industrie.

Ende September soll Reparatur abgeschlossen sein



Mit dem Neustart der Propylen-Pipeline sei ein wichtiger Meilenstein bei den Reparaturarbeiten im Nordhafen erreicht. Bis Ende September sollen diese abgeschlossen sein. Zu dem Explosionsunglück mit vier Toten und 29 Verletzten ist es nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Frankenthal gekommen, als im Ludwigshafener Nordhafen bei Wartungsarbeiten an einer geleerten und gespülten Pipeline eine benachbarte, mit brennbarem Raffinat gefüllte Röhre von einem Mitarbeiter einer Fremdfirma mit einer Trennscheibe angeschnitten wurde. Der Landeshafen Nord wurde bei dem Explosionsunglück schwer beschädigt.

Im Graben laufen 38 Röhren



Nachdem die Staatsanwaltschaft den Unglücksort freigegeben hatte, begann die BASF dort Anfang Februar mit den Aufräumarbeiten. 38 Röhren, die in einem Graben verlaufen, wurden auf einer Länge von 200 Metern demontiert. Ende April waren beim Wiederaufbau des Rohrgrabens die Fundamente gelegt. Danach startete der Verlegung der Pipelines. Der Rohrgraben im Nordhafen ist ein wichtiger Logistik-Knoten des Stammwerks. Zehn der 38 dort laufenden Röhren sind Ver- und Entsorgungsleitungen für nicht-chemische Stoffe wie Brunnenwasser, Abwasser und Dampf. 28 Leitungen enthalten 20 unterschiedliche Chemikalien wie Ethylen, Propylen und verschiedene Raffinate. Das sind Ausgangsstoffe für viele Chemieprodukte wie Weichmacher und Lösemittel.

Versicherung zahlt 100 Millionen Euro



Die durch das Unglück verursachten Gewinneinbußen seien durch eine Versicherungszahlung in Höhe von 100 Millionen Euro ausgeglichen worden, sagte BASF-Chef Kurt Bock. Sowohl die Kosten des Wiederaufbaus als auch der wirtschaftliche Schaden durch Betriebsunterbrechungen waren versichert.

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