Pfalz Ludwigshafen: Lohse und Dreyer streiten über Verantwortung für Bombenbastler

Sieht Polizei und Landeskriminalamt in der Mitverantwortung für den terrorverdächtigen 13-Jährigen aus Ludwigshafen: Oberbürgerm
Sieht Polizei und Landeskriminalamt in der Mitverantwortung für den terrorverdächtigen 13-Jährigen aus Ludwigshafen: Oberbürgermeisterin Eva Lohse.

Die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) widerspricht der Darstellung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), im Fall eines 13-jährigen Deutsch-Irakers, der im Verdacht steht, einen Anschlag auf den Ludwigshafener Weihnachtsmarkt geplant zu haben, sei die Stadt für die Betreuung verantwortlich. „Für Gefahren, die von Terrorverdächtigen ausgehen, sind unzweifelhaft die Polizei und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz zuständig“, sagte Lohse am Donnerstag. Der Junge, der im Dezember 2016 eine nicht funktionierende Nagelbombe gebaut hatte, die er auf dem Weihnachtsmarkt platzieren wollte, war im Frühjahr in der Obhut der Jugendhilfe über Wochen von einem mutmaßlichen Salafisten betreut worden. Die Panne war Anfang der Woche bekannt geworden.
Die Ludwigshafener OB bezeichnete die Äußerungen der Ministerpräsidentin zu dem Fall als „sehr irritierend“. Dreyer hatte gesagt: „Das Jugendamt in Ludwigshafen hat die Verantwortung für den Jungen.“ Die Ministerpräsidentin verwahrte sich gegen Kritik der Opposition im Mainzer Landtag, die das Innenministerium in der Verantwortung für den Jungen sieht. Ludwigshafens Stadtchefin weiter: „Alleine die pädagogischen Maßnahmen der Jugendhilfe liegen in der Zuständigkeit des städtischen Jugendamtes.“ Der Junge, der noch nicht strafmündig ist, stellt die Behörden seit Monaten vor große Herausforderungen. Er soll in der Obhut der Jugendhilfe deradikalisiert werden. Weil ihn das LKA noch immer als gefährlich einstuft, wird er an einem geheim gehaltenen Ort streng bewacht.

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