Rockenhausen/Köln Kinderporno-Verdacht: Razzia auch in Rockenhausen
[Aktualisiert: Mittwoch, 11.15 Uhr] Wegegen des Verdachts auf den Besitz oder die Verbreitung kinderpornografischen Materials sind am Dienstag bundesweit nach Angaben des Kölner Kriminaldirektors Michael Esser 60 Objekte durchsucht worden, es gab 50 Tatverdächtige. In Rheinland-Pfalz gab es zwei Durchsuchungen; das Polizeipräsidium Westpfalz bestätigte der RHEINPFALZ, dass dabei auch eine Durchsuchung in Rockenhausen stattgefunden habe. Darüber hatte zuerst der SWR berichtet. Details zu dem Einsatz in der Pfalz nannte die Polizei nicht.
Offiziellen Angaben zufolge sind bei der Razzia vielerorts auch Spezialeinsatzkommandos angerückt und vier Betroffene verletzt worden. Schwerpunkt der Durchsuchungen war Bayern, wo ein Server - also ein zentraler Rechner - sichergestellt wurde. Die Durchsuchungen fanden außerdem in Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt statt – oder: im gesamten Bundesgebiet außer in Thüringen, im Saarland, in Berlin und Hamburg.
Es geht um den Bergisch Gladbach-Komplex
Weitere Details geben die Behörden derzeit im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Akute Gefahr für Kinder habe zum Zeitpunkt der Aktion nicht bestanden, stellte Esser klar; die Verdächtigen hätten nach derzeitigem Wissensstand keinen aktiven Missbrauch begangen. Die Razzien hängen mit dem Missbrauchsfall Bergisch Gladbach zusammen. In dem Ort bei Köln hatten Ermittler im Oktober 2019 bei einem Vater Tausende kinderpornografische Bilder und Videos gefunden.
Anschließend waren zeitweise bis zu 350 Beamte rund um die Uhr im Einsatz, um das Material auszuwerten – und um herauszufinden, mit wem es der Mann geteilt hatte. So hat die Polizei seither nach und nach immer mehr Verdächtige aufgespürt. Allein in Nordrhein-Westfalen ging es Ende Oktober bereits um insgesamt 84 Beschuldigte, von denen einer bereits zu einer Haftstrafe verurteilt ist. Acht weitere saßen in Untersuchungshaft. Außerdem hatten die nordrhein-westfälischen Ermittler bereits 73 Hinweise an Kollegen in den anderen Bundesländern weitergereicht.
Weitere Informationen zur Großrazzia stehen hier.