Landstuhl Kerosinablass über der Pfalz: Bürgermeister fordert Antworten von Ministerin

Peter Degenhardt (CDU), der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl.
Peter Degenhardt (CDU), der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl.

Anlässlich des neuesten bekanntgewordenen Kerosinablasses eines Verkehrsflugzeugs über Teilen der Pfalz hat der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl, Peter Degenhardt (CDU), einen Brief an die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder geschrieben. Degenhardt fordert darin die Landesregierung auf, zu den Kerosinablässen über dem Gebiet der Pfalz Stellung zu nehmen.

Was den Bürgermeister am aktuellen Fall besonders erzürnt, ist die Tatsache, dass die in Frankfurt gestartete Maschine mit Ziel Johannesburg in Südafrika sich offenbar bereits über Tunesien befand, dann aber wegen eines mutmaßlichen technischen Problems wieder umkehrte, dann Schleifen über der Pfalz und dem Elsass flog und dort 30 Tonnen Kerosin abließ; in einer ersten Auskunft der Flugsicherung hatte es außerdem geheißen, dass die selbe Maschine zuvor bereits 40 Tonnen Kerosin über der Schweiz abgelassen habe. Der Bürgermeister schließt daraus, dass „die Pfalz offenbar gezielt als Gebiet für Treibstoffablässe auch für bereits sehr weit entfernte Flugzeuge vorgesehen ist“. Er bittet dazu um eine Stellungnahme der Ministerin.

Lufthansa: „Bestmögliche Lösung“

Ein Lufthansa-Sprecher hatte den Vorfall und die Wahl des Ablass-Gebiets mit einer Verkettung von äußeren und technischen Umständen erklärt und gegenüber der RHEINPFALZ am Montag die Haltung eingenommen, der weite Rückflug und der Ablass über der Pfalz sei die „bestmögliche Lösung“ gewesen. Bei der Wahl der für Kerosinablässe vorgesehenen Gebiete verweist die Fluggesallschaft auf die DFS, die diese – unter anderem die Pfalz, aber in Rheinland-Pfalz beispielsweise auch den Westerwald – vorgebe.

Ihn triebe dabei nicht nur die Sorge um Umwelt und Bevölkerung um, „sondern auch der erhebliche Imageschaden jedes dieser Ablässe für unsere Tourismusarbeit“, schreibt Degenhardt, der als Vorsitzender des Zentrums Pfälzerwald-Touristik und des Mountainbikeparks Pfälzerwald stark in Projekte zur Stärkung des Tourismus in der Pfalz involviert ist.

Warum nicht über dem Mittelmeer?

Die Verbandsgemeinde Landstuhl reicht über die namengebende Stadt westlich von Kaiserslautern hinaus tief in den Pfälzerwald hinein, auch Johanniskreuz gehört als Teil von Trippstadt noch dazu. Der Kerosinablass am Donnerstagmorgen betraf laut der Deutschen Flugsicherung (DFS) das Grenzgebiet von Frankreich und Deutschland im Bereich des südlichen Pfälzerwalds.

Degenhardt bringt in seinem Schreiben an die Ministerin die Möglichkeit von Kerosinablässen außerhalb der deutschen Grenzen, über unbesiedelten Gebieten im Ausland oder, wenn die Möglichkeit besteht, über internationalen Gewässern ins Spiel: „Bei diesem spezifischen Flug LH572 hätten dafür das Mittelmeer oder andere dünn besiedelte Bereiche zur Verfügung gestanden“, argumentiert er.

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