Ludwigshafen Nein zur Schließung von Bibliotheken – auch in Zukunft

Übergabe der Petition (von links): Ursula Baumann, Clarissa Kern, Jürgen Soltau, Dezernentin Cornelia Reifenberg, Erika Skorka,
Übergabe der Petition (von links): Ursula Baumann, Clarissa Kern, Jürgen Soltau, Dezernentin Cornelia Reifenberg, Erika Skorka, Susanne Brandstädter und Tanja Weißmann, Leiterin der Stadtbibliothek.

Jürgen Soltau hat sein erstes Ziel erreicht. Der ehrenamtliche Mitarbeiter der Friesenheimer Bücherei und Initiator einer Online-Petition zum Erhalt der Stadtteilbibliotheken hat am Dienstag Tausende Unterschriften an Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) übergeben. Symbolträchtig in der Stadtbücherei – einen Tag, bevor der Stadtrat über die Sparliste der Verwaltung entscheidet.

Diese „Verbesserungsliste“ der Verwaltung sieht unter anderem die Schließung der Stadtteilbibliotheken in Oppau und Mundenheim vor, was eine Ersparnis von 30.000 Euro bringen soll – auf dem mühsamen Weg, einen Haushalt für das laufende Jahr festzuzurren, den die Kommunalaufsicht ADD tatsächlich für genehmigungsfähig hält.

Gegen die drohenden Schließungen formierte sich breiter Protest. Und Soltau startete eine Online-Petition für den Erhalt der Bildungseinrichtungen – mit Erfolg. Über 2500 Personen beteiligten sich. „Zusammen mit den Unterschriftensammlungen in der Gartenstadt, in Mundenheim, Oppau, Edigheim und Ruchheim kommen um die 4000 Stimmen für den Erhalt der Stadtteilbibliotheken als Orte der Begegnung, der frühkindlichen und außerschulischen Bildung, der Förderung des Lesens und letztendlich der Integration zusammen“, berichtet der 75-Jährige nicht ohne Stolz.

Mit den Aktionen seien offene Türen eingerannt worden, da den Stadtratsfraktionen nach dem absehbar lauten Protest gegen die Schließungen wohl schnell klar gewesen sei, dass die Bibliotheken „sakrosankt“ seien und erhalten werden müssten, bilanziert Soltau.

Sein Wunsch: Die Online-Petition und die anderen Unterschriftenaktionen sollen über den Tag hinaus wirken. Sein zweites Ziel: Dass der Stadtrat am Mittwoch die geplanten Schließungen aus der Sparliste der Verwaltung streicht – so, wie es das am Montag vorgestellte Sparpaket von SPD und CDU vorsieht.

Bibliotheken seien wichtige Einrichtungen im kulturellen und sozialen Leben der Stadt, die auch in Zukunft vom Rotstift verschont bleiben müssten, findet Soltau. Reifenbergs und Soltaus Dank galt allen Unterstützern der Aktionen.

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