Kultur Südpfalz Frauen-Power auf der Orgelbank

„Frauen-Power“ lautet das schlagkräftige Motto der Sommerausgabe des Landauer Orgelpunkts in der Stiftskirche. Und gemeint ist damit die weibliche Präsenz auf der Orgelbank, die nach Beobachtung von Bezirks- und Stiftkantorin Anna Linß noch immer eine Ausnahmeerscheinung darstellt. Tatsächlich nämlich gibt es eine satte Anzahl international hoch dotierter Organistinnen.

Eine von ihnen ist die Berlinerin Anna-Victoria Baltrusch, die am Sonntag, 29. Juli, in der Stiftskirche zu Gast sein wird. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin wird unter dem programmatischen Titel „Te Deum“ mit Werken von Bach (Präludium und Fuge G-Dur, BWV 541), Buxtehude (Te Deum), Reger (Te Deum aus op. 59), Charles Stanford, James Hotchkiss Rogers und dem zeitgenössischen französisch-libanesischen Komponisten Naij Hakim aufwarten. Ein weiteres in landläufiger Wahrnehmung fast immer noch ausschließlich „männlich“ besetztes Instrument ist das Schlagzeug. Im Konzert am 5. August zeigt Heidi Merz, dass auch Frauen fantastisch mit den Stöcken zu Werke gehen. Und sie bündelt das im Dialog mit Anna Linß an der Orgel zu einer packenden Duo-Performance. Originalkompositionen in dieser Besetzung von Harald Feller erklingen, dazu Werke von Evelyn Glennie, Jehan Alain und Mendelssohn Bartholdy. Zum Auftakt der Orgelpunkt-Reihe am 22. Juli widmet sich Stiftskantorin Anna Linß „Bach und Reger“. Inspiriert durch Max Regers berühmten Satz „Bach ist Anfang und Ende aller Musik“ konfrontiert sie Choralbearbeitungen beider Komponisten miteinander, eingerahmt von Bachs berühmter Toccata und Fuge d-Moll gleich zu Beginn und Max Regers opulenter „Fantasie über Halleluja, Gott zu loben“ op. 52 zum Ausklang. Dafür hat sich die Protagonistin etwas besonderes ausgedacht: Sie wird zuvor den Gemeindechoral mit dem Auditorium singen; dies werde, so ist sie überzeugt, den Hörenden das „Auffinden“ der Melodie in Regers komplexem Werk überaus erleichtern. Die Konzerte beginnen jeweils um 18 Uhr. Der Eintritt zu allen ist frei, Spenden sind erbeten.