Rheinpfalz Café Rotenturm wird zur Vinothek

Wein und Veranstaltungen, Frühstück, Stammessen und eine kleine Mittagskarte, außerdem Kuchen am Nachmittag soll es laut Thorste
Wein und Veranstaltungen, Frühstück, Stammessen und eine kleine Mittagskarte, außerdem Kuchen am Nachmittag soll es laut Thorsten Barz ab Mai in der dann umgestalteten Vinothek Rotenturm geben.

Nach mehreren Monaten Leerstand soll das in städtischem besitz befindliche Café Rotenturm in Kusel im Mai wieder öffnen. Und zwar als Vinothek. Mit Wein, Café und Veranstaltungen will der neue Betreiber Thorsten Barz Besucher auf den Kochschen Markt locken. Zusammen mit der Stadtspitze stellte der 32-jährige Eventmanager gestern sein Konzept vor.

Die „Vinothek Rotenturm“ biete künftig kulinarische Themenabende und saisonale Veranstaltungen mit Musik, kündigte Barz an. Unter anderem schweben ihm „Partnerstadtmenüs“, eine „Aperitif-Nacht“, aber auch Weinseminare und Whiskey-Verkostungen vor. „Die Vinothek Rotenturm soll mit einer gemütlichen Atmosphäre zum geselligen Beisammensein und Verweilen einladen.“ Doch zunächst wird das Café umgestaltet. Die Bauarbeiten laufen aktuell, auch um verschiedene „Wohlfühlbereiche“ zu schaffen. Im Erdgeschoss mit 27 Plätzen entstehe ein barrierefreies Café mit sich anschließender Lounge. Im Obergeschoss mit 35 Sitzplätzen finden Besucher künftig die Vinothek. Auch dort entstehe eine Lounge. Unter den „Giraffenhallen“ wird es zudem Platz für 45 Besucher im Freien sowie weitere Sitzmöglichkeiten auf einer Terrasse geben. Das bisher eher blecherne Interieur werde etwa durch Rattan-Sessel aufgewertet. Über die Investitions- und Renovierungskosten gaben weder Barz noch die Stadt auf Nachfrage der RHEINPFALZ Auskunft. Ebenfalls keine Informationen gab es darüber, wer für diese Kosten aufkommt und für welchen Zeitraum der Pachtvertrag mit Barz geschlossen wurde. Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel sprach von einem „üblichen Zeitraum“. Barz ist in Kusel als Organisator des Hutmacherfestes bekannt. Auch das Heimatfest in Lauterecken, das Offenbach-Hundheimer Winzerfest sowie das Altstadtfest von Baumholder laufen unter seiner Regie. Der 32-Jährige, der mit dem Rotenturm-Café Neuland betritt, sieht sich dennoch als „Gastronom“. Er verfüge über genügend gastronomische Erfahrungen, nur eben mit wechselnden Plätzen auf den Stadtfesten der Region. Der Öffnungstermin für die neue Vinothek ist Barz zufolge noch unklar. Künftig sollen dort rund zehn Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit tätig sein. Geöffnet werden soll an allen Tagen außer Dienstag ab dem Vormittag, auch zum Frühstück. Die Uhrzeiten stehen allerdings noch nicht fest. Mittags würden wechselnde Speisen sowie Stammessen und eine „Kleine Karte“ angeboten. Konkrete Beispiele aus der künftigen Speisenkarte nannte Barz noch nicht. Nachmittags gebe es frisch gebackene Kuchen. Die Öffnungszeiten für den Abend seien offen. Das Konzept verspreche überdies manche „kulinarische Köstlichkeit“. Während der Wein aus der Vorderpfalz stammt, will Barz weitere Produkte für die Küche möglichst aus der näheren Region beziehen. „Die Milch soll von Bauer Brassel kommen, und beim Ziegenkäse setzen wir auf Ziegenbauer Theiß“ –, ebenfalls aus Albessen. Kaffee werde von der Reismühle bezogen, nannte der neue Pächter einige Beispiele. Nachdem der bisherige Betreiber Michael Emig aus Altenglan in den Ruhestand gewechselt war, war das der Stadt gehörende Café seit Ende vergangenen Jahres geschlossen. Dass die Stadt nicht früher die Weichen zur weiteren Verpachtung gestellt und den Leerstand zugelassen hatte, hatte für einige Kritik gesorgt. Nach Angaben von Nagel gab es zunächst Gespräche auch mit Bewerbern aus dem unmittelbaren Umfeld. Es habe „ansprechende Bewerbungen“ gegeben, sagte Nagel. Mit drei Bewerbern wurden anschließend „ernsthafte“ Gespräche geführt. Die Stadt Kusel, deren Tradition ja eher im Gerstensaft liegt, sehe in der neuen Vinothek ein Alleinstellungsmerkmal, betonte Beigeordneter Christian Buch. „Der Absatz von Wein nimmt zu“, bekräftigte Barz.

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